Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 5. (Budapest 1907)

Méhely, L.: Archaeo- und Neolacerten. (Erwiederung an die Herren G. A. Boulenger, F. R. S. und Dr. F. Werner)

archaeo- und neolacerl en. 471 keil il bare Charaktere des Schädel baues gekennzeichnet wird.» Möge der Schädel einer Art wie immer beschaffen sein, er besitzt stets ganz specifische Eigenschaften und das Erkennen derselben bleibt doch die Hauptaufgabe der Forschung. Freilich ist es nöthig von mancher Art ein Dutzend und mehr Schädel zu präparieren, um das wahrhaftig Charakteristische herauszufinden, da die Schädelknochen in demselben Maasse variiren, wie jedes andere Organ. II. Fontanelle de)- Supraocular decke. Ich entdeckte am Schädel der Archaeolacerten eine selbst bei grei­senhaften Männchen vorhandene, die Supraocularplatte (Lamina super­ciliaris) kennzeichnende häutige Fontanelle, der ich eiue eminente Bedeutung zumesse, da ich aber selbst die Einschränkung zu machen genöthigt war, dass diese Fontanelle bei erwachsenen Männchen mancher Arten, so bei Lacerte anatoliea WERN., L. Danfordi GTHR., L. c/raeca BEDR. und L reticulata BEDR., schon nicht immer vorhan­den ist, meint Herr BOULENGER, dass diese Entdeckung nicht von so grosser Bedeutung sei («The character is therefore not of so great im­portance after all»). Er beruft sich hierbei auf ein Exemplar der sardi­nischen Lacerta tiliguerta, die meiner Aussage nach eine vollkommen verknöcherte Lamina superciliaris besitzen sollte und dennoch zwischen dem 2-ten und 3-ten Supraocularknochen eine kleine, längliche Fonta­nelle aufweist.* Ferner sollen auch mannliche Stücke von Lacerta Lilfordi und fiumana eine unvollkommen verknöcherte Supraocular­decke besitzen. Ich bezweifle keinesfalls die Biclitigkeit dieser Wahrnehmung, es wundert mich nur, wie sich Herr BOUEF.NGER bemühen kann, meine auf Grund eingehender Untersuchungen gewonnenen Resultate durch solche vereinzelte Ausnahmen entkräften zu wollen. Ich präparierte etwa 300 Schädel aller herangezogenen Formen und behaupte noch wie vor, dass die Neolacerten im erwachsenen Zustand die besagte Fontanelle nicht besitzen, da ihre Supraoculardecke schon in früher Jugend (spä­testens bei dem einjährigen Thier) vollkommen verknöchert (Taf. X. Fig. 7. 9, 11), wogegen dieselbe bei den Archaeolacerten zeitlebens besteht (Taf. X, Fig. 1, 3, 5). Freilich befinden sich nicht alle Archaeo­lacerten auf derselben Entw'ickelungsstufe, so dass bei den schon fort­geschritteneren Arten die besagte Fontanelle von manchen sehr alten Männchen aufgegeben wird, das ist aber eben ein Zeichen der fortge­* L. c., p. 4á, fig.

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