Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)
BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch
datierte Ansicht eines Dorfes mit Bäumen undFluss 35 ähnlich wie die Blätter in Berlin, Budapest, London und Nürnberg bezeichnet. Die Form der Häuser mit hohem Dach sowie einige Details, wie z. B. die halb bedeckte dunkle Öffnung unter den Ruinen im mittleren Bildfeld, zeigen Ähnlichkeit mit den verwandten Motiven der Budapester Zeichnung auf Abb. 51. Die Gestaltung der Vegetation weicht zwar von der der anderen Zeichnungen ab, ähnlich kleine Kreise und Schnörkel tauchen jedoch auch in einer der Berliner Landschaften (Abb. 53) auf. Auf ihrer Rückseite kann man den Namen Frantz Buch deshalb vermuten, weil die Auktionshäuser ihm die Zeichnung wahrscheinlich aus diesem Grund zuschrieben. Es ist aber fraglich, ob die Handschrift mit der auf den Budapester Blättern befindlichen übereinstimmt. Dies kann allein aufgrund der Äußerung Schillings nicht entschieden werden, weil wir einerseits nicht wissen, ob er die Rückseite überhaupt gesehen hat, und weil andererseits auch auf dem Londoner Landsknecht die Handschrift deutlich abweicht, von Schilling aber ebenfalls als ähnlich bewertet wurde. Neben den siebzehn signierten Zeichnungen ist noch im Zusammenhang mit einigen weiteren die mögliche Urheberschaft Buchs erörtert worden. Eine davon ist die in der Stuttgarter Staatsgalerie aufbewahrte Flusslandschaft mit Baum im Vordergrund (Abb. 55), die Annegrit Schmitt als ein Werk eines unbekannten Nürnberger Künstlers veröffentlicht hat, von Heinrich Geissler aber als ein Blatt des Franz Buch erkannt worden ist. 36 Die Zeichnung zeigt enge Verwandtschaft mit der Gebirgslandschaft mit See und Wasserburg (Abb. 46). Die Darstellung der Vegetation, besonders der in dem ersteren Blatt links, in dem letzteren im Vordergrund, am Seeufer, stehende Busch beweist, dass beide Blätter von derselben Hand stammen: nicht nur die Umrisslinien, sondern auch die schnörkelhafte Strichführung auf der rechten Seite des Busches lassen dies vermuten. Ähnlich ist die Schilderung der Oberfläche der dicken Baumstämme, die Gestaltung der Gebäude und der skizzenhaft angedeuteten Büsche am Fuß der Bäume sowie die hier und da auftauchenden hohen Kamine. Die Gebäude des Stuttgarter Blattes ähneln auch den Häusern auf zwei anderen Budapester Zeichnungen (Abb. 50-5 l).Laut Feststellung von Annegrit Schmitt stammt die genannte Stuttgarter Zeichnung wahrscheinlich von derselben Hand wie eine Dresdener Burgenlandschaft, die 1564 datiert ist. 37 Der Zeichnungsstil der beiden Blätter, vor allem die Gestaltung der Bäume und des Laubwerks sowie die skizzenhaft dargestellten Häuser, stehen ein35 Schilling, E., Altdeutsche Zeichnungen in Skandinavien, Kunstmuseets Aarsskrift, 39 (1952), S. 53 und 66, Anm. 16c; Die Zeichnung tauchte in den letzten Jahrzehnten öfters im Kunsthandel auf: Luzern, Fischer, 19. Oktober 1946, Nr. 189; Stuttgart, Ketterer, 19. Oktober 1950, Nr. 1657; London, Arts Council, Kat. Old Master Drawings from the Collection of Mr. C. R. Rudolf 1962, Nr. 152; London, Christie's, 8. Juli 1975, Nr. 90, ebd. 11-13. Dezember 1985, Nr. 378 sowie ebd. 1. April 1987, Nr. 147. 36 Stuttgart, Graphische Sammlung der Staatsgalerie, Inv. Nr. An 14268; Schmitt, A., Hanns Lautensack, Nürnberg 1957, S. 109, Nr. 115, Abb. 62. Wie A. Schmitt feststellte, steht die 1566 datierte Beschriftung auf dem Verso in keinem Zusammenhang mit der Zeichnung, die wohl erst nach diesem Text entstanden ist. Für die Mitteilung der Angaben der Zeichnung, für die Information über die Zuschreibung sowie für das Photo und die Genehmigung, es hier abzubilden, danke ich Dr. Ulrike Gauss, Leiterin der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart. 37 Dresden, Kupferstichkabinett; Schmitt,*:/, a. O., S. 107, Nr. 107, ohne Abb. Abgebildet in: Woermann, K., Handzeichnungen alter Meister im K. Kupfer Stichkabinett zu Dresden 3, München 1896, Nr. 97, Tafel XV (als Hanns Lautensack).