Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)

BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch

gen des Triumphs der Venus den Wagen der Göttin ziehen, 28 zu ihrer Rechten ein Stier, zu ihrer Linken eine Waage. Stier und Waage symbolisieren im astrologischen Sinn die „Häuser" der Venus, jene beiden Sternbilder des Tierkreises, in denen auf ihrer schein­baren Bahn der Planet Venus die stärkste Wirkung ausübt. 29 Über dem Haupt der Ve­nus sieht man ihre häufigen Attribute, das flammende Herz und die Tauben, darunter die die Sinnlichkeit symbolisierende Schnecke. 30 Auf einer anderen Schnecke stehend übergibt Amor Venus einen Pfeil. Der Stil der lavierten Federzeichnung steht der Zeichnungsmanier der Budapester Musizierenden Gesellschaft (Abb. 47) nahe: ähn­lich sind die Gesichtstypen, die Schattierung mit kurzen Parallelschraffuren und die etwas zittrigen Konturen. Auf die Herkunft der Nürnberger Zeichnung weist lediglich die Aufschrift „Börner" auf der Rückseite hin. Wenn sich dieser Vermerk auf den Nürn­berger Kunsthändler Johann Andreas Boemer bezieht, ist es möglich, dass das Blatt zusammen mit dem anderen in Nürnberg aufbewahrten und von Buch signierten Werk aus der Sammlung Praun stammt. Auf das an das letztere geklebte Papier hat nämlich Boemer selbst diese Provenienz geschrieben. 31 Anders als bei den bisher behandelten fünfzehn Werken fehlte die Möglichkeit, die Rückseite von zwei weiteren Blättern zu untersuchen, die in der Fachliteratur als mit dem Namen Buchs signiert erwähnt sind. Die einst in der Sammlung Lubomirski auf­bewahrte Silberstiftzeichnung Maria, das Kind nährend 32 hielt Reitlinger, der das Blatt zuerst erwähnt hat, für das Werk Dürers. 33 Neben anderen Forschem hat auch Winkler diese Attribution bestätigt. Er entdeckte auf der Rückseite die Beschriftung „frantz buch", mit der sich Gebarowicz und Tietze ausführlicher beschäftigt haben. 34 Unter den ähnlich signierten Blättern scheint dieses von der besten Qualität zu sein, und sein Stil zeigt mit keinem von den anderen Verwandtschaft. Nach Schillings Meinung ist die vorerwähnte, erstmals 1946 in Luzern in der Auktion Fischer aufgetauchte, 1594 2X Siehe z. B. die Fresken von Francesco del Cossa um 1470 im Palazzo Schifanoia in Ferrara in: Faszination Venus. Bilder einer Göttin von danach bis Canabel, Kat. Köln 2000, S. 48. 29 Ebenfalls zwischen einem Stier und einer Waage, die ihre Häuser symbolisieren, steht Venus z. B. auf einer in der Berliner Staatsbibliothek aufbewahrten deutschen Miniatur um 1445: Faszination Venus, a. a. 0„ S. 82, Abb. 3. 30 Über die vielschichtigen Bedeutungen der Schnecke in diesem Kontext vgl. zuletzt F. Koreny in: Haverkamp-Begeman, E. - Tavener Holmes, M. - Koreny, F. - Posner, D. - Robinson, D., The Lehman Collection VII. Fifteenth- to Eighteenth-Century European Drawings. Central Europe, The Netherlands, France, England. The Metropolitan Museum of Art, New York 1999, S. 84-87, Nr. 17. 31 Vgl. oben Anm. 26. K. Achilles-Syndram vermutet, dass auch die Frankfurter Flucht nach Ägypten aus der Zeichnungssammlung von Boemer stammt. Vgl. Anm. 25. 32 London, Privatbesitz, früher im Besitz von Colonel Colville (t 1974) einst im Lubomirski Museum, Lemberg (heute Lviv, Ukraine); Winkler, a. a. O. (Anm. 1), Bd. III. S. 12, Nr. 523; Strauss, a. a. O. (Anm. 1), Bd. III, S. 1604, Nr. 1515/71. Über das Schicksal der Dürer-Zeichnungen der einstigen Sammlung Lubomirski nach dem II. Weltkrieg und über ihren Verbleib heute siehe Bailey, M., War loot. The Lubomirski Dürers: Where are they now?, The Art Newspaper (1995), Nr. 5, S. 5. 33 Reitlinger, H. S., An unknown Collection of Dürer Drawings, The Burlington Magazine, 50 (1927), S. 159, Nr. 8299. 34 Winkler, F, The Collection of Dürer Drawings at Lemberg (Galícia), Old Master Drawings, 2 (1927), Nr. 6, S. 17, Anm. 2; Gebarovicz - Tietze, Winkler, a. a. O. (Anm. D.S. 10und21,Nr. 19. Tafel XVI/b. Laut den Verfassern ist die Unterschrift dieselbe wie diejenigen auf den Budapester Zeichnungen, deren Beschriftung sie von Photos kannten.

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