Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 60-61. (Budapest, 1983)

GARAS, KLÁRA: Sammlungsgeschichtliche Beiträge zu Raffael. Raffael-Werke in Budapest

SAMMLUNGSGESCHICHTLICHE BEITRÄGE ZU RAFFAEL RAFFAEL-WERKE IN BUDAPEST Das Budapester Museum der Bildenden Künste gehört zu jenen wenigen Kunstsammlungen der Welt, die sich als Besitzer von mehreren Werken Raf­faels rühmen können. Die Esterházy Madonna wie auch das Jünglingsbildnis in Budapest sind seit jeher bekannt und anerkannt und wenn wir uns jetzt bei Gelegenheit der 500 Jährigen Geburtsfeier mit ihnen noch beschäftigen, so ist dies vor allem um einige Angaben zu berichtigen oder zu ergänzen und weitere Forschungsergebnisse darzulegen. Uber Herkunft und Zustand der Esterházy Madonna sind in der neueren Literatur — zum Teil aufgrund der Uberlieferung — nicht selten ungenaue und falsche Angaben wiederholt worden: 1 es könnte von Interesse sein den überprüften Tatbestand hier festzulegen (Abb. 34). An der ausserordentlich feinen und dünnen Pappeltafel ist das Malfeld durch eine eingeritzte Linie an den Seiten abgegrenzt. Bei den zart modellierten Figuren fehlt die obere Farbschicht, das Inkarnat, die mit Griffel gezogenen Umrisslinien der Vor­zeichnung sind besonders am Körper des Jesuskindes und des kleinen Johannes klar sichtbar. Das Blau und Rot der Draperien erscheint genauer ausgearbeitet, die Landschaft des Vorder- und Mittelgrunds ist nicht ganz vollendet, es fehlen unter anderen die Lichthöhungen am Laubwerk. Das Bild wurde zum ersten Mal 1812 im Katalog der Esterházy Galerie — damals in Laxenburg — ver­öffentlicht. Hier hiess es: „Ce tableau n'est point achevé, on lit sur le derrière écrit de l'Impératrice Elisabeth, que c'était un cadeau qui lui été fait par le Pape Albani". 2 Diese bereits in den Raffael Monographien von Braun und 1 Fälschlich bei D u s s 1 e r, L. : Kritisches Verzeichnis der Gemälde, Wandbilder und Bildteppiche. München, 1966. S. 22 und englische Ausgabe, London, 1971. S. 21 und anderen: Auf dem Spruchband des Johannesknaben die Inschrift Ecce Agnus Dei — es gibt und gab keine Inschrift auf dem Spruchband. Gelegentlich irrtümlich über den Erhaltungszustand s. P r i s c o, M. — De V e c c h i, P. : L'opéra compléta di Raffaello. Milano, 1968. s. 99: „lo stato di conservazione, assai precario, impedisce un giudizio preciso''. In allen Werken der Zettel der Rückseite als noch bestehend berichtet, — s. darüber und über die richtigen Herkunftsangaben weiter unten im Text. S. neulich S o n n e n b u r g, H., von : Raphael in der Alten Pinakothek. München 1983. 54, 69—70. mit ausführlicher Untersuchung wobei die Bedeutung der Esterházy Madonna zum Studium der Arbeitsweise Raffaels besonders unterstrichen wird: „Diese 1508 entstandene Madonna ist das einzige weitgehend unvollendete Gemälde Raphaels, das uns im ursprünglichen Zustand überliefert ist." Budapest, Szépművészeti Múzeum (Museum der Bildenden Künste), Inv. Nr. 71, öl und Tempera, Pappelholz, 28,5X21,5. Ausführliche Literatur (bis 1967) bei P i g 1 e r, A.: Katalog der Galerie Alter Meister. Budapest, 1967. S. 567. 2 Catalogue de la Galerie des tableaux de S. A. le Prince Nicolas Esterházy dans son Hôtel de Laxenburg. Vienne, 1812. S. 93.

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