Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

Tierkirche in Tata nur von einer Zeichnung die Rede. 30 Solche Zeichnungen mussten allerdings gründlich und präzis ausgearbeitet werden, um die Vorstellung des malerischen Ergebnisses zu bieten. In Palkos ungarische Jahre (1745—1748), deren Tätigkeitsfülle erst unlängst geklärt wurde, 31 lässt sich der Engelsturz einreihen, 32 der früher für den Entwurf zu einem Deckenbild gehalten 33 und nachher für den Kompositionsentwurf des Seitenaltares der Dreifaltigkeitskirche in Pressburg erklärt wurde. 34 Es stammt wohl aus der gleichen Zeit wie Palkos prächtiges Hochaltarbild mit den Ordens­gründern, das allem Anschein nach bereits im Jahre 1745 gemalt wurde. 35 Dieses reife Blatt zeichnet sich durch meisterhafte Abstufung der Lavierungsvaleurs vom Repoussoir des Höllenrachens über die weiche Modellierung der Muskeln und Wolken bis zum suggestiven Unendlichkeitseindruck des Lichtkraters hinter dem Erzengel aus. Schwingende oder — in der Draperie — hart zugespitzte Konturen werden durch kurze zackige Linien der Innenzeichnung kontrapunktiert. Das Blatt repräsentiert die letzte Phase des allseitig überlegten und ausgereiften malerischen Unternehmens. Aus raschem, nervösem Tanz von Bleistiftlinien tritt der »primo pensiero« eines Alterblattes hervor, das den Abschied der hl. Petrus und Paulus vor dem Martyrium (ihre zum letzten Kuss zugeneigten Köpfe wurden etwas grösser rechts nocheinmal wiederholt) darstellt (Abb. 47). Die für Palko charakteristische Typik bezeugt seine Urheberschaft ganz eindeutig. Diese bravúros hingeworfene Skizze nimmt in Palkos zeichnerischem Oeuvre eine Sonderstellung ein und ist schon des­halb ziemlich schwer datierbar. 3(i Da jedoch das Thema des Abschiedes der Apostel­fürsten in österreichischen Ländern sehr häufig vorkommt, 37 in Böhmen dagegen äusserst selten ist, scheint das Blatt noch vor Palkos Übersiedlung nach Dresden und nachher nach Böhmen entstanden zu sein. Das Radieren gehörte offenbar nach Trogers Vorbild gewissermassen zur Verpflichtung seiner Schüler und Nachfolger. 38 Fast jeder von ihnen hat sie wenig­stens in der Jugend, als Trogers Einfluss noch ungeschwächt wirkte, erfüllt. Über­dies zeigen manche Zeichnungen Trogers einen der Druckgraphik so verwandten Charakter, als ob der Meister direkt die Stechernadel unter den Fingern gefühlt hätte. Palkos eigenhändige Radierungen sind wohl insgesamt in seiner Jugendzeit, noch während seiner akademischen Studien oder kurz nach ihrem Abschluss ent­standen. Die zwei Blätter mit den Ureltern — Adams Beseelung (den. 2, v. 7) so Garas, C: (1971), 76, Anm. 22. 31 G aras, C.: (1971), 74 ff. 32 Wien, Albertina, Inv. Nr. 4430. Federzeichnung in Braun, 345x219 mm. 33 Leporini, H. : Die Stilentwicklung der Handzeichnimg, XIV. bis XVIII. Jahrhundert. Wien - Leipzig, 1925. 74, Abb. 276. 34 G a r z a r o 11 i - T humlack h, K. : In : Albertina-Katalog. IV, Wien, 1933. 172, Nr. 2115; Garas, K.: (1961), 247. 35 G a r a s, K.: Magyarországi festészet a XVIII. században. Budapest, 1955, 189, führt als Autor entweder F. K. Palko oder Carl Jakob Unterhueber an; hier wurde auch der Zusammenhang mit dem Blatt in der Albertina erwähnt. M a s e r, E. A. : (1971) streift die Frage des Seitenaltarbildes nicht. 3G Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 24173. Bleistiftzeichnung, 183x 164 mm. Bezeichnet (nachträglich) links unten. Aus der ehemaligen SI. des Nationalmuseums. 87 A u r e n h a m m e r, H. : Lexikon der christlichen Ikonographie. I, Wien, 1967. 31; hier weitere Literaturangaben. 38 A s c b e n b renne r, W. — S c h w e i g h o f e r, G r. : Paul Tróger. 19 65. 153- 155, Nr. 282-302.

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