Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 42. (Budapest, 1974)

SCHINDLER, WOLFGANG: Römischer Porträtkopf im Museum der Bildenden Künste

RÖMISCHER PORTRÄTKOPF IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE Eine Neuerwerbung 1. Die Budapester Porträtgalerie des Museums der Bildenden Künste ist um ein wertvolles Stück reicher geworden. Es handelt sich um den unterlebensgroßen Mar­morkopf 1 , den das Museuni im Jahre 1909 aus Privatbesitz in Gyöngyös erwerben konnte. 2 Das Bildnis zeigt einen bärtigen Mann mit kurzgeschnittenen) Haar. Der sparsam angedeutete Kinn- und Wangenbart greift in einer Krause auf die Hals­partie über, deren untere Begrenzung unregelmäßig verläuft. Die den Kopf bedek­kende Haarschicht ist annähernd vom Scheitel bis gegen den Stirnhaarsaum, weiter an der linken Schläfen- und Wangenpartie sowie über und hinter dem linken Ohr in einzelne Strähnen und Büschel aufgelöst, verbleibt jedoch im übrigen eine kompakte, durch einzelne Meißelschläge nur andeutungsweise aufgelockerte Masse, die an der rückwärtigen Seite des Kopfes wenig bearbeitet ist. Der untere Haarsaum ist an dieser Stelle nicht klar bezeichnet und läuft in das erhaltene Stück Gewand­saum ein, das den Hals rechts in halber Höhe bedeckt. Nach der Bearbeitung der Haarpartie zu urteilen, war der Kopf auf eine links­schräge Ansicht berechnet, wie sie sich etwa in Abb. 10 darstellt. Die Wahl dieser Ansicht wird auch durch den schrägen Sitz des rechten Auges bestätigt, das nur bei der linksschrägen Ansicht zurechtgerückt erscheint. Die vorgeschlagene Haupt­ansicht stimmt übrigens mit der Neigung und Drehung des Kopfes zu seiner Rech­ten auffallend überein. Das Gesicht des bejahrten Mannes zeichnet sich durch eine breite Anlage aus. Dem im ganzen gerade verlaufenden Stirnhaarsaum entspricht die einigermaßen gerade Führung der Brauenlinie trotz der leichten Schwingung der Brauenbögen. Diese Parallelität wird durch die horizontal geführten Stirnfalten unterstrichen, erscheint aber auch in der Mundlinie aufgegriffen. Der Mund ist schmallippig gebil­det und geschlossen. Die Nasen-Lippen-Furchen, merklich eingetieft, verhalten sieh erst in der als Hauptansicht vorgeschlagenen Linksschräge symmetrisch zum Mund. Die Augen zeichnen sich durch schmale Lidbildung aus. Die oberen Lidbö­gen schieben das Orbital leicht zurück und greifen an den äußeren Augenwinkeln über die Unterlidbögen hinweg. Die Tränensäcke heben sich leicht ab und tragen zu der sacht bewegten Oberflächenbildung des Gesichtes bei. In die Augäpfel sind zur Kennzeichnung der Pupillen Vertiefungen eingeschlagen, deren Unregelmä­ßigkeiten die Frage nach möglicher späterer Einarbeitung aufwerfen, andererseits jedoch mit dem Gestaltungscharakter des Kopfes insgesamt übereinstimmen. 1 Höhe: 18,5 cm 2 Inv. Nr.: 69.14. A; Fundort unbekannt.

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