Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 42. (Budapest, 1974)

SCHINDLER, WOLFGANG: Römischer Porträtkopf im Museum der Bildenden Künste

Der Kopf weist eine Reihe von Beschädigungen und Versinterungen auf. Die Nase ist bis auf den Ansatz weggebrochen. Die Brauenbögen sind bestoßen. Kinn­und Wangenbart wirken verwaschen. Die Bruchstelle des Halses weist Unregel­mäßigkeiten auf, verläuft aber im großen ganzen in einer begradigten Fläche, die nach innen eingetieft erscheint. Der Kopf dürfte zu einer Sarkophagfigur oder -qüste gehört haben. Dafür sprechen Format und Einansichtigkeit des Kopfes. 3 2. In welcher Zeit ist unser Porträtkopf entstanden ? Zweifellos gehört er zu jenen Äußerungen der römischen Bildkunst, die trotz porträthafter Vertiefung weniger repräsentativen Ansjmich erheben. Das ließe sich am ehesten im Zusammenhang mit der vermuteten Herkunft aus dem Bereich der Sarkophagbildnerei verstehen. Andererseits verrät die Ausarbeitung des Köpfchens eine Perfektion der Meißelfüh­rung, die eine willkommene Basis für die Gestaltungsanalyse bietet. Auf diese müssen sich die folgenden Darlegungen konzentrieren, da sich in unserem Falle lediglich auf diese Weise Datierungsanhalte gewinnen lassen. Die diesen Ausführungen zugrunde liegenden photographischen Reproduktio­nen des Kopfes (Abb. 8— 13) 4 bringen besonders jene Gestaltungszüge zur Geltung, die den Kopf auf den ersten Blick ins zweite Viertel des 3. Jhs. u. Z. verweisen. Bei einer flacheren Ausleuchtung, von der z. B. bei der Aufnahme Abb. 14 5 ausge­gangen worden ist, treten die in der Zeit des Kaisers Gallienus (253 — 268) und darüber hinausweisenden Gestaltungszüge stärker in den Vordergrund. Ja man fühlt sich bei einer solchen photographischen Interpretation an Beispiele wie den sogen. Diokletian aus Izmit (Abb. Iß) 6 erinnert, dessen flächige Gliederung und lineare Akzentuiertheit am Budapester Köpfchen — eben bei einer solchen Aus­leuchtung — annähernd erreicht erscheinen. Die durch eine solche Konfrontation der Reproduktionen jeweils im Gegensinne akzentuierten Gestaltungsmerkmale markieren eine Entwicklungsspanne von einem knappen halben Jahrhundert. Diese Spanne gilt es nunmehr auf die wahrscheinliche Entstehungszeit des Köpf­chens einzugrenzen. Dabei wird von den anfangs genannten photographischen Reproduktionen (Abb. 8—13) ausgegangen, da sie bei möglichst idealen Über­lichtverhältnissen, die eine einigermaßen objektive Ausleuchtung gewährleisteten, angefertigt worden sind. 7 Einen ersten Anhaltspunkt zur Datierung gewinnen wir aus der Analyse der Augengestaltung und Blickführung, die ohne Frage über die Bildnisstufe des Alexan­3 Ks sei an Beispiele erinnert wie den Sarkophag im Museo Torlonia 424 (W e g n e r, M. : Die Musensarkophage. Berlin 1966, Nr. 133 Tat'. 60 u. 64a), in Paris, Louvre MA 29 (Wegner, Nr. 73 Tat. 65a u. 63b), in Leningrad Inv. A 540 (Weg n er, Nr. 40 Taf. 65b), oder im Lateran Saal 1 Nr. 43 (Wegner, Nr. 11 16, Taf. 71 u. 64b). 4 Für die Möglichkeit, den Kopf zu photographieren, habe ich Hewn J. Gy. Szilágyi sehr herzlich zu danken. 5 Foto: Mravikné A 11741. Herr J. Gy. Szilágyi stellte diese Aufnahme freundlich zur Verfügung. 6 Istambul, Ant. Mus. Inv. 5864. Dörner, F. K.: Archäol. Anzeiger 1939, 166ff. Abb. 36 — 39. Ders. Antike 17,1941, 139ff. Das der Reproduktion zugrunde liegende Originalphoto wurde mir freundlicherweise von Archäol. Inst, der Universität Köln über­lassen. 7 Die Aufnahmen wurden in ca. 1 m Entfernung mit einem Objektiv 2,8/50 durch­geführt.

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