Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Zoltán Oroszlán: Schauspieler-Masken und Darstellungen in der antiken Terrakotten-Sammlung

stellen zu erleichtern. Wir betonen also, dass diese fünf Stücke nicht Masken, sondern Schauspielerköpfe und, falls es beliebt, Va­riete-Künstler des Altertums vorstellen." 28. Kopf eines Mimen. — (28. Abb. Hell­ziegelroter Ton. Höhe 3-9 cm. Hälfte eines Kopfes in Profil dargestellt. Unversehrt.) — Länglicher Schädel, mageres, runzliges Ge­sicht, Krummnase, grosse Ohren, wulstige Lippen, offener Mund, dünner Hals charak­terisieren diesen Männerkopf. Der Kopf ist stark karikiert, wie dieses Gepräge bei Mimusdarstellungen stets stark zur Geltung kommt und an Semiten-Karikaturen erin­nert. In enger Beziehung zu diesem Kopfe stehende Stücke finden wir im Museum für Ant. Kleinkunst in München (Bieber, History, pag. 420, fig. 556), in der Gruppe von zwei, eine Dialogszene führenden Mimen des Hil­desheimer Museums (dies. a. a. O. fig. 557.), auf einer Terrakotten-Öllampe des Athener Nationalmuseums (dies. Theaterwesen, S. 176, Abb. 142.), ferner auf den Terrakotten der durch seine Aufschrift berühmten, drei Mimen in einer Gruppe darstellenden, Terra­kotten-Sammlung des Louvre (Encyclopédie photographique de l'art. Louvre, Vol. II. pag. 235, D. und F, pag. 245, E. G. I.). — Unsere Statuette stammt wahrscheinlich aus Italien. 29. Kopf eines Mimen. — (30. Abb. Rot­brauner Ton. H. 6-5, L. 9-5 cm. Das rechte Ohr gebrochen, stellenweise bestossen, sonst ist der Kopf unversehrt. Unten Stift zum Einsetzen in den Rumpf.) — Der Schädel des mächtigen Karikaturkopfes ist sehr klein, wozu das stark in die Länge gezogene Ge­sicht überdimensioniert ist; die Stirne von einigen parallelen Runzeln durchfurcht, ge­waltige, durch ihre Dimensionen auffallende Hakennase; die Augenschlitze sind verhält­nismässig schmal, der Mund geöffnet, die Lippen wulstig. Die Ausbildung der beiden Gesichtshälften ist ungleichmässig, die linke Seite viel besser durchgearbeitet und dimen­sioniert als die rechte. Kopf mit stark karikiertem Gepräge, doch k ann auf Grund der Analogien kein Zweifel bestehen, dass er ebenfalls einen Mimen dar­stellt. Der Kopf ist ägyptische Arbeit, aus der späten alexandrinischen Zeit. (Vgl. noch Perdrizet, a. a. O. Pl. CXVIII. No. 451.) 30. Stark fragmentarischer Kopf. — (29. Abb. Ziegelroter Ton. Höhe 5-1 cm. Vom Kopf sind 22 Vgl. H. Reich, Der Mimus, 1903., Dietrich, Pulcinella; Marx, „Mimos", Pauly-Wissowa Realencyclopaedie, II. 2. 1914 ff; Friedländer, Sittengeschichte Roms, II. 113. ff; Bieber, Theaterwesen, S. 175. ff. bloss Nase, Gesicht, Mund und Kinn erhalten, alles übrige fehlt.) — Fragment eines ge­schickt und charakteristisch modellierten Männerkopfes. Die Nasen- und Mundform, sowie die wulstige vorspringende Unterlippe verleihen ihm ein stark karikiertes Gepräge, doch besteht auf Grund des bisherigen kein Zweifel darüber, dass dies auch eine Mimen­darstellung war. (Die Gegenstücke s. unter den vorigen Nummern.) Dieses Stück be­wahrt Spuren einstiger Färbung, verstreute rosa und weisse Farbflecke. Der Kopf stammt wahrscheinlich aus Ägypten, aus der alexand­rinischen Zeit. 31. Hälfte eines Karikaturkopfes. Öllam­pen-Modell. — (31. Abb. Braunlichgrauer Ton. Höhe 7 cm. Breite 11-5 cm. Unversehrt. Zum Giessen einer Tonlampe benutztes stän­diges Modell, sogenannte Maquette.) — Das rechte Profil eines stark karikierten Männer­kopfes, dessen Charakter mit den Vorigen übereinstimmt. Auffallend lange, stilisierte Ohren. Um Stirne und Kopf, wo sich die Gefässmündung befindet, Blumen und Guir­landenschmuck. 32. Hälfte eines Karikaturkopfes. — Öllam­pen-Modell. — (32. Abb. Braunlichgrauer Tom Höhe 7 cm. Breite 11-7 cm. Unversehrt. Maquette, Paar des Vorigen.) — Im linken Profil dargestellter Männerkopf, stimmt mit dem Vorigen bis auf kleine Einzelheiten überein. Offenbar sind diese beiden Stücke zur Anfertigung von Gefässen, wahrschein­lich Öllampen, benützte Modelle, welche Ge­fässe den Kopf eines Mimen darstellten; die Gefässmündung befand sich am Scheitel Diese beiden Gussformen gehörten früher zur Gréau-Sammlung, wo sie Arndt erwarb. (S. Froehner, Terres cuites d'Asie Mineure de la collection J. Gréau. Pl. 87, und Sambon, Collection tiéatrale, 1911 pl. IX.) Ein voll­kommen identisches Stück bewahrt übrigens die Terrakotten-Gussform-Sammlung des Na­tionalmuseums zu Athen und das Münchner Museum für Ant. Kleinkust. Scheinbar wa­ren die in Form von Karikaturköpfen her­gestellten Gefässe gesuchte Artikel der Terrakotten-Werkstätten. Diese unsere zwei Gussformen dürften aus Griechenland stam­men; ihr näherer Fundort ist uns nicht bekannt. D) Zum Dionysischen Kreis gehörige Masken. 33. Maske eines jungen Satyrs. — (11. Abb. Braunlisgrauer Ton. Höhe 18 cm. Das rechte Ohr gebrochen, sonst unversehrt. In der Mitte der Stirne und bei den Ohren Ösen

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