Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Zoltán Oroszlán: Schauspieler-Masken und Darstellungen in der antiken Terrakotten-Sammlung

zum Aufhängen.) — Maske eines jungen Satyrs, mit auf der Stirne wachsenden klei­nen Hörnern und spitzigen Ohren. Das Ge­sicht ist von aufstrebendem Haar umrahmt und hat keine tierischen Züge, eher einen etwas ängstlichen Ausdruck. An der Stelle der Augäpfel runde Löcher, der offene und auffallend kleine Mund ist ebenfalls durch­brochen. Stellenweise Spuren roter Färbung im Haar. Diese Maske ist ein schönes Terrakotten­Beispiel des veredelten Satyr-Typs, die ur­sprünglich als Votivgabe bestimmt war. Sie wurde wahrscheinlich in Italien verfertigt, woher auch, und zwar aus Pompeji, jene, laut A. Levi komische weibliche Maske, unserer Meinung nach aber Maenas-Maske stammt, die im Stil, in der Behandlung der Ober­fläche und der Modellierung, unserer am nächsten steht. (S. Aida Levi, le terracotte figurate del Museo Nazionale di Napoli, 1925. pag. 204. fig. 150.) 34. Silen-Maske. — (12. Abb. Graubrauner Ton. Höhe 17 cm. Am Scheitel zwei Band­ösen zum Aufhängen. Das Gesicht ziemlich unversehrt, die Oberfläche etwas bestossen. Ursprünglich war sie wahrscheinlich eine Protomé, doch fehlt viel von den Brustpar­tien.) — Etwas nach rechts geneigte Silen­Maske. Das Haar umrahmt in einem Wulst die Stirne und fällt hinter beiden Ohren in schweren Locken hinab. An beiden Seiten der Stirne hornartige Auswüchse. Durch einige Runzeln belebte hohe Stirne, tief un­ter den starken scharfen Brauen liegende Augen. Die Nase etwas flachgedrückt, die Ohren gross und abstehend, der breite etwas geöffnete durchbrochene Mund ist von einem gegliederten Schnurrbart und grossen Bart umgeben, welcher in vier gewaltigen Flech­ten auf die Brust fällt. Auf den erhaltenen Partien der Brust sind Falten einer Gewan­dung sichtbar. Spuren weisser Grundierung stellenweise erhalten. Diese Maske ist ein mit grosser Begabung und hervorragender Geschicklichkeit ange­fertigtes Denkmal des veredelten und ver­schönten Silens, dessen Gegenstück ich un­ter den Terrakotten nicht kenne. In der Auf­fassung steht ihr noch ein pompejanischer Silenskopf am nächsten, doch verrät unsere Maske mehr Kunstfertigkeit als jene. (S. Rohden, a. a. O. Taf. XII. 3. S. 34.) Nach Arndt stammt sie aus Samsun. Wie diese Ubersicht beweist, besitzt unsere Terrakotten-Sammlung eine sehr reiche Schauspieler- und Maskenserie, welche bis­her meistenteils nur ganz knapp, ohne Illustrationen, literarisch veröffentlicht wur­den. Wir halten es für unsere Pflicht, bis zum Erscheinen des grossen Kataloges unse­rer Terrakotten-Sammlung, einzelne bedeu­tendere Stücke oder Gruppen auf diese Weise zu publizieren um unsere wertvollen Denk­mäler in den Kreislauf der Prüfung und Forschung einzuschalten. Dies ist, in Anbe­tracht des wertvollen und mannigfaltigen Materials dieser Sammlung, nunmehr eine wichtige und unaufschiebbare Aufgabe. ZOLTÄN OROSZLÁN

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