Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Zoltán Oroszlán: Schauspieler-Masken und Darstellungen in der antiken Terrakotten-Sammlung

Farbflecken. Das Altärchen wurde in Italien, vielleicht in Rom angefertigt. Die Maske dürfte ursprünglich entweder den tanzenden Sklaven oder den epdTtwvO­Typ dargestellt haben. Ihr nahstehende Stücke finder wir unter den pompejanischen Terrakotten. (Rohden: Die Terrakotten von Pompeji, Fig. 9.) Der Typ der Maske ist je­doch griechisch (Vgl. die Terrakotten aus Athen und Myrina bei Robert, a. a. O., S. 10—11, Fig. 21., Bieber, History, Fig. 236. p. 170. die ägyptische Variante des Typs s. Perdrizet, a. a. O. LXXXVII. 6.) — Das Altärchen gehört zu jenen in grösserer An­zahl, hauptsächlich in der esquilinischen Nekropole in Rom, Lanuvium, und verstreut in ganz Italien, besonders in Campanien, Latium und Etrurien gefundenen Altärchen, welche man nach ihrem Hauptfundort „Es­quilinische Altärchen" nennt. Wir finden auf ihrer Stirnseite, ja manchmal auf allen drei Seiten, verschiedene Reliefs, Nereiden, Nym­phen, Delphine und andere Fische und Tiere, Satyre und Silene, Gorgo-Köpfe, Masken, auch mythologische Szenen (Europa mit dem Stier etc.). Der Stil dieser Reliefs ist sehr mannigfaltig; es sind da Beispiele für sehr viele Stilphasen, vom strengen Stil bis zum hellenistischen Barock. Diese Altärchen wur­den also durch Jahrhunderte erzeugt und erfreuten sich in einem grossen Teile Italiens allgemeiner Beliebtheit. (Vgl. E. Douglas van Buren, Terracotta arulae. Memoirs of the American Academy in Rome, Vol. II. 1918. pag. 15—53. pl. 6—22.) B) 3. Gussform einer Maske. 27. Gussform einer komischen Maske. — (26. Abb. Die Abb. 26. a. ist ein mittels die­ser Gussform hergestelltes Gussbild. Ziegel­roter Ton. Masse: 9 :5-5 cm. Die Form ist stark fragmentiert.) — Die auf der Form er­sichtliche komische Maske gehört zu den Sklaventypen und steht mit ihrer Haarwulst, den vorstehenden kugelartigen Augen, und dem den offenen Mund trichterartig um­gebenden Spitzbart dem Typ des „packtra­genden Sklaven" am nächsten. (Vgl. Orosz­lán, Színészszobrocskák ... Arch. Értesítő LH. Abb. 82. S. 89; Winter, Typen, IL S. 414—415; Bieber, Theaterwesen, S. 133. Taf. 71 und 74; dies History, pag. 73. fig. 89; Sie­veking, Sammlung Loeb, II. S. 17. Textabb.) Unsere Gussform hätte daher zur Herstel­lung des ziemlich geläufigen Sklaven-Typs gedient, doch war sie scheinbar nie in Ge­brauch. Vermutlich wurde sie während des Austrocknens verschoben und verbogen, in­folgedessen ist sie etwas formlos und zur Herstellung eines guten Exemplars nicht brauchbar. Arndt's Aufzeichnung gemäss stammt die Gussform aus Piraeus. C) Darstellungen von Mi men Ausser den Schauspielern traten anlässlich der Gelage der Reichen und Vornehmen, der völkischen Belustigungen, und auf öffentlichen Plätzen, auch andere Possen­reisser auf, um die stets lebhafte Vergnü­gungssucht des Volkes zu befriedigen. Diese waren anfangs eher Artisten, Hanswürste und zwar sowohl Männer als Frauen, welche Akrobatenkunststücke vorführten, tanzten, ja später sogar auch solche Tanzproduktio­nen vorstellten, in welchen irgendeine be­rühmte Tragödie oder Komödie bloss durch Gebärdenspiel und Tanz aufgeführt wurde. Neben Tanz und Akrobatik wurde später die Hauptnummer dieser Possenreisser die wahr­heitsgetreue Aufführung von kleinen, dem wirklichen Leben abgelauschten Szenen und Dialogen. Davon bekamen die Darsteller, so­wie die ganze Kunstgattung ihre Benennving. (NUuoç TOO ßiou = Lebensnachahmung.) In der hellenistischen Zeit gelangte der Mimos plötzlich auch auf die grosse Bühne und wurde anfangs in Ägypten, dann in Rom selbst und in Italien so beliebt, dass sie so­zusagen jedes andere Bühnenspiel in den Hintergrund drängte. Unter seinen Schau­spielern befanden sich sowohl Frauen als Männer, welche alle ohne Maske die Bühne betraten. Deshalb erzog man tunlichst solche Männer zu Mimen, welche von Natur aus ein komisches, lachenerregendes Äusseres hat­hatten. Dies sehen wir bei unseren Denk­mälern, .welche Mimen darstellen: grosser, übertrieben länglicher oder kurzer run­der Kopf, riesengrosse krumme, oder stumpfe, lächerlich kleine Nase, vorstehende grosse Ohren, wulstige dicke Lippen, breiter Mund. Die Stücke, welche von diesen Mimen­truppen aufgeführt wurden, dienten durch­aus nicht als sittenveredelnde Zerstreuung, sondern sie waren eine Serie von zügellosen Laszivitäten und Scherzen, welche noch mit speziellen Vorführungen (abgerichteten Tiere, Gauklereien, Tänzen, Akrobatik, Gesangsnum­mern) ergänzt wurden; mit einem Wort, dem Begriff des jetzigen Varietes entsprechenden Zerstreuungen darboten. Es liegt nicht in unserer Absicht hier die Entwicklung und den Verfall des Mimos zu behandeln, wir wollten dies nur voraus­gehen lassen um die Vorstellung unserer nächsten fünf Denkmäler, welche Mimen dar-

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