Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Zoltán Oroszlán: Schauspieler-Masken und Darstellungen in der antiken Terrakotten-Sammlung

Der Schauspieler ist der geläufige Sklaven­typ, dem wir bisher schon mehrmals begeg­net sind. (Der sogenannte Oepcmtuv-Typ, vgl. Robert, a. a. O. S. 10. Fig. 21. und Winter, Typen, II. S. 427. Nr. 1.) In der ägyptischen Terrakotten-Plastik finden wir im Kreise der ebenfalls mit Masken verzierten Gefässe einige solcher engverwandter Produkte. (Öl­lampen, 21 s. Perdrizet, a. a. O. pl. LXXXVI. 5. und LXXXVIII. 3.) Bemerkenswert ist die geschickte Anbringung der Gefässmündung am Scheitel, wo sie einer Krone oder einem Diadem gleich sitzt. 24. Mit einer komischen Maske verziertes Gefäss. — (16. Abb. Violettbrauner Ton. Höhe 7-5 cm. Breite 8 cm. Länge 10 cm. Das Gefäss unversehrt; Augen und Mund durch­bohrt.) — Der obere, horizontale Teil des auf einer abgerundeten länglichen Basis stehen­den Gefässes ist aus einer komischen Maske gebildet. Das Haar umringt kranzartig den Kopf, die Locken sind durch gleichlaufende kleine Einritzungen gekennzeichnet. Die Augen liegen tief unter der starken hoch­gezogenen Augenbrauenlinie. Die Stirne, auf welche bloss einige Runzeln weisen, ist durch Haarwulst und Brauen fast ganz bedeckt. Die Ohren gross und abstehend; diel Nase plattgedrückt, der Mund' schmal, darüber Schnurrbart. Keinerlei Spuren von einem Bart, welcher vielleicht durch Malerei ange­deutet war, worauf Spuren einer weissen Grundierung und rötliche Flecken hin­weisen. Die Bestimmung des Gefässes liesse sich schwer feststellen. Arndt's Vermutung — eine Lampe! — scheint nicht stichhaltig zu sein. Vielleicht diente es als Almosenbüchse oder noch eher als eines jener drolligen Gefäss­chen, welche man, mit allerlei possierlichen und komischen, zuweilen obszönen Darstel­lungen verziert, anlässlich von Festen als billige Gaben in Verkehr brachte und womit sich Bekannte, Freunde und Verwandte ge­genseitig beschenkten. In diesem Falle spielt die Maske, deren Ähnlichkeit mit den Skla­ven-Typen zweifellos ist, nur die Rolle einer apotropäischen Darstellung auf dem Gefäss­31 Auch unsere Sammlung enthält mehrere in Gefässform angefertigte Schauspieler­Statuetten. (S. Oroszlán, a. a. O. Arch. Ért. LH. 92—94 1.) Auch Karikaturen wurden häufig in ähnlichen Gefässformen hergestellt, deren zwei prächtige Stücke in unserem Be­sitze sind, die Gruppe eines alten Paidago­gos und seines Schülers und eine ein Kind stillende alte Amme. (S. Oroszlán, Az antik terrakotta-gyűjtemény katalógusa, 84. Nr. 102 und 104.) chen, das in der alexandrinischen Zeit, in Ägypten angefertigt wurde. 25. Mit einer komischen Maske (Silen?) verziertes Gefäss. —• (17. Abb. Ziegelroter Ton. Höhe 3-5 cm. Diameter 4-2 cm. Unver­sehrt.) — Auf dem oberen Rande des kreis­runden, oben offenen, Gefässchens befinden sich drei spitzige Erhöhungen mit einwärts stehenden Sporen. Auf der Vorderseite ein primitiv gebildetes bärtiges Gesicht. Die starken vorstehenden Brauen, sowie die plattgedrückte Nase sind plastisch auf die Wand des Gefässes angebracht, während der Bart und der den schmalen Mund um­gebende Schnurrbart sichtlich mit einem Holzstäbchen oder einfach mit dem Finger­nagel modelliert sind. Augensterne und Mund durchbrochen. Keinerlei Spuren einer Bemalung. Die Bestimmung dieses seinem Material nach wohl aus Italien stammenden Gefässes, ist ebenso unbestimmt, wie diejenige des Obigen. Am ehesten dürfte es ein Rauch­gefässchen (thymiaterion) gewesen sein, welche man im Altertum in zahllosen Varia­tionen, mannigfaltig verziert, herstellte. Die auf die Seite des Gefässes maskenartig ge­bildete Darstellung kann zu keinem der Typen gereiht werden und wurde flüchtig mit derbem Geschmack angefertigt. Man könnte noch am ehesten die Züge des alten Silens darauf erkennen. Vielleicht stehen wir der Schöpfung irgend eines italischen Dorf­keramikers gegenüber, und die Maske ziert das Gefäss bloss in apotropäischen Sinne, wie dies auch anderweitig auf Gefässen und verschiedenen Geräten üblich war. Ein Gegenstück zu diesem Gefässchen ist mir bisher nirgends, weder in einem Museum, noch in einer Publikation vorgekommen. B. 2. Maske auf Altären. 26. Masken-Relief auf kleinem Altar. •—­(27. Abb. Heller ziegelroter Ton. Höhe des Altars. 10-6 cm. Der Altar ist stark gebro­chen; die Maske unversehrt, nur deren rechte Seite beschädigt.) — Auf der Stirnseite des gegliederten Altärchens das Relief einer entgegenschauenden Maske. Der Kopf mit einem Haarkranz umrahmt, von welchem Bänder herunterhängen. Die niedrige Stirne von breiten Runzeln durchfurcht, starke Augenbrauen, Stumpfnase, der Mund breit und von einem trichterartigen Bart umgeben. Spuren einer äusserst reichen Färbung sind noch heute auf der Maske wahrnehmbar; auf dem Diadem und den Bändern lila, am Ge­sicht weisse und rote, auf dem Mund rote

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