Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Zoltán Oroszlán: Schauspieler-Masken und Darstellungen in der antiken Terrakotten-Sammlung

ren Teilnehmer ihre Locken mit Laub-, Blu­men-, und Obstschmuck. 19 18. Kleine komische Maske. — (23. Abb. Bräunlichgrauer Ton. Höhe 3 cm. Von klei­neren Bestossungen abgesehen, ist das Ge­sicht unversehrt, das Haar auf der rechten Seite beschädigt.) — In ihrer Kleinheit aus­drucksvoll modellierte Maske, welche viel­leicht einen führenden Sklaven darstellen soll. Das stark aufwärtsgekämmte Haar um­rahmt kranzartig den Kopf. Sehr gelungen ist auch die Ausbildung der Stirne und Augen. Als nächste Analogie können wir uns auf eine Myrinaer Maske berufen. (Pottier-Rei­nach, Myrina II. pag. 471, pl. XLV. Nr. 6.) 19. Bemalte komische Maske. — (24. Abb. Retbrauner Ton. Höhe 5*2 cm. Der Kopf un­versehrt, am Scheitel kleines Loch.) — Von den bisherigen abweichender Maskentyp. Haare sind nur am Scheitel und über dem linken Ohr sichtbar, die Ohren gross und abstehend, die Augenbrauen gleichgestellt, die Augen sind durch kleine Kugeln angedeutet und schielen merklich. Die Nase ist dick, der Mund breit und das Zahnfleisch sowie beide Zahnreihen sind zwischen den geöffneten wulstigen Lippen sichtbar. Das starke Kinn scheint etwas flaumig zu sein. Rosa und lila Farbflecken auf dem Gesicht, rote Farbspu­ren auf dem Mund. Diese Maske stellt uns einen neuen Typ von Darstellern der Neuen Komödie vor: die Köche, deren Statuetten und Masken wir in dem sich auf die antike Bühne beziehenden griechisch-römischen Material bereits oft be­gegneten. Bald vom Markte heimkehrend mit einem Korb am Arm, bald ein Gefäss hal­tend und darin ein Gericht umrührend, bald aufgebracht, eine Schaar Küchenjungen zu­rechtweisend. Die Gestalten der nach „Mai­son" und „Tettlx" benannten Sklaven wur­den auch durch literarische Uberlieferungen und Hinweise bewahrt. Der Typ „Maison" ist meistens kahlköpfig, zuweilen mit einem Kranz auf dem Kopf. Der „Tettix" jedoch, mit welchem Namen man die Köche fremder Abstammung bezeichnete, wurde mit zwei, drei schwarzen Haarsträhnen am Kopf, schielenden Augen und ähnlichen Haar­büscheln am Kinn dargestellt. Das bedeu­tendste Exemplar dieses Typs wurde von Robert erkannt und in seinem öfters zitier­ten grundlegenden Werke (S. 12—15. Abb. 29.) überzeugend erläutert. Und eben durch die Gegenüberstellung unserer Maske mit jenem, ,H Vgl. Roberts Anschauung bezüglich der bekränzten Masken, (a. a. O. S. 82.) dem Berliner Alten Museum gehörenden, aus Pergamon stammenden Stück, können wir vermuten, dass unsere gleichfalls den fremden Koch, den „Tettix" darstellt. Zwar vermissen wir die Haarsträhne am Scheitel, obwohl man dieselben leicht durch Malerei andeuten konnte, doch befindet sich seitlich über den Ohren je eine freie Locke. Das Kinn war breit genug um einen Bartbüschel darauf malen zu können. Das Schielen ha­ben wir bereits in der obigen Beschreibung unserer Maske festgestellt. Die längliche, fremdartige Gesichtsform entspräche gleich­falls dem Tettix-Typ. Sollten spätere For­schungen diese Annahme bestätigen, dass nähmlich unsere Sammlung eine den Uber­lieferungen nicht ganz entsprechende Ver­sion des Kochtyps bewahrt, würden wir jedenfalls ein wertvolles und wichtiges Stück unser Eigen nennen können. 20. Bemalte komische Maske. — (5. Abb. Höhe 6*7 cm. Der Kopf unversehrt, am Scheitel eine Öse.) — Komische Maske mit ovaler Gesichtsform. Das Haar in einem Wulst dargestellt, durchfurchte Stirne, mandelför­mige Augen, starke Nase, der geöffnete Mund mit Schnurrbart und Spitzbart umrahmt. Reste von Blau im Haar und den Augen, von Rot am Mund und verstreute weise und rosa Farbspuren zeugen von einer einstigen reichen Bemalung. Die nächsten Gegenstücke unserer schön ausgeführten und abermals von den bisheri­gen abweichenden Maske müssen wir unter den Masken und Schauspielergestalten der Alten Komödie suchen. Bieber zählt eine ganze Reihe solcher Gestalten der Alten Ko­mödie auf, welche denselben ovalen Gesichts­typ, Spitzbart und mandelförmige Augen aufweisen. (S. History, pag. 87—91, fig. 125, 126, 127, 128, 131. — S. auch Winter, Typen II. S. 423. Nr. 10.) Dieselben leben jedoch, laut Zeugnis der Denkmäler in der Mittleren Komödie und später im Laufe der Neuen Komödie weiter; in unserer Sammlung ver­tritt deren Typ diese Maske, welche durch ihre reiche Bemalung und geschickte Model­lierung eines unserer bemerkenswerten Stücke ist. 21. Aufgebracht beiseite blickende komische Maske. — (15. Abb. Violetter Ton. Höhe 5-7 cm. Helmartige Maske. Auf der Rückseite zwei Ösen.) — Das Haar umgibt kranzartig das geschickt und ausdrucksvoll gebildete Gesicht. Die flache Stirne ist von Runzeln durchfurcht; die Augen liegen tief unter den stark gewölbten Brauen; die Augensterne sind durchbrochen, der Blick nach rechts ge-

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