Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

PETER HUBAI: Unbekannte koptische Apokryphe aus Nubien (Vorläufiger Bericht)

deres Problem dar. 22 Sollte unsere Schrift tatsächlich aphthartodoketisch sein, dann wäre der terminus post quem ihrer Entstehung das 6. Jahrhundert.) Die Schrift ist zu kurz dazu, als daß sich ihre Theologie in ihrer Komplexität vor uns entfalten könnte, sie liefert uns nur einige Anhaltspunkte. Es scheint, daß wir es nicht mit der klassischen gnostischen Form zu tun haben, denn die Jünger sollen scheinbar nicht das in ihnen verborgenen Wesen erkennen, sondern sie sollen „mich", das heißt den verherrlichten Christus „vor dir", das heißt vor dem Kreuz bezeugen. 23 (Nebenbei gesagt ist dies der Punkt, an dem sich die theolo­gischen Konzeptionen der beiden, miteinander in äußerst lockerer Verbindung stehenden Schriften unseres Kodex zu berühren scheinen, obgleich man dies im Falle zweier christlicher Schriften nicht überbewerten darf, da es natürlich zwischen allen christlichen Schriften irgendwo Berührungspunkte gibt. Jeden­falls haben der ersten Schrift zufolge „alle, die glaubten an das Kreuz von ganzem Herzen" 14 bei dem eschatologischen Gericht an einer positiven Beurteilung teil.) Vielleicht gehört doch zur vierten Strophe und nicht zu einer anderen Sinneinheit jener Satz, in dem Jesus zum Vater fleht, mittels seiner Gnade vom Kreuz singen zu können, also das preisen zu können, wegen dem er selbst gepriesen werden wird. 25 Gleichfalls aus Jesu Mund hören wir, daß das „lichterfülltes" Kreuz 26 erneut das Licht bringen wird. Für mich wird jedoch nicht ganz deutlich, ob Jesus oder vielleicht die Jünger sagen, daß durch das Kreuz der nicht näher bezeichnete Feind vernichtet wird. Nach dem zweiten Hymnus (TTMG2CN3LY N2YMNOC MTTG~ CT3k.YPOG) hören wir keinen dritten oder vierten Hymnus, überraschender­weise aber sagt Jesus zum Ende des zweiten Hymnus zu seinen Jüngern: CCPOY2 epCDI CD NAMGAOC GTOY^AB TAXOpGYG MTTGCf OC MTTMG2CyOMNT NCOTT „Versammelt euch zu mir, oh 22 L. P. Kirwan, Prelude to Nubian Christianity, in: M.-L. Bernhard (Hrsg.), Mélanges offen à Kazimierz Michalowski, Warsawa 1966, S. 121-128; M. Krause, Zur Kirchen- und Theologiegeschichte Nubiens, in: E. Dinkier (Hrsg.), Kunst und Geschichte Nubiens in christlicher Zeit, Recklinghausen 1970, S. 71-86; S. Jakobielski, A History of the Bishopric of Pachoras on the Basis of Coptic Insriptions, Warszawa 1972; The Coptic Encyclopedia s.v. Nubia, Evangelisation of (W. Y. Adams) und Monophysitism (W. H. Frend); M. Moussa, The Anti-Chalcedonian Movement in Byzantine Egypt: an Evaluation of Past Scholarship and Current Interpretations, in: St. Emmel et alii (Hrsg.), Ägypten und Nubien in spät­antiker und christlicher Zeit, Bd. I, Wiesbaden 1999, S. 503-510. a 26,6. 24 16,10-17,3. ?s 30,10-31,1. 26 Cf. M. Pulver, Die Lichterfahrung im Johannes-Evangelium, im Corpus Hermeticum, in der Gnosis und in der Ostkirche, Eranos Jahrbuch 10 (1944), S. 253-296.

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