Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)

PETER HUBAI: Unbekannte koptische Apokryphe aus Nubien (Vorläufiger Bericht)

erste sein mußte, lagen in Kairo und Assuan, vermutlich aus ausstellungstech­nischen Gründen unter der "ersten" Seite weitere (jeweils andere) Seiten. 6 Dies bedeutet, daß in der ausgestellten Form die ursprüngliche Reihenfolge der Sei­ten des Kodex nicht mehr vorlag und als ich ihn in die Hand nehmen konnte, wußte ich nur soviel, daß die Seiten so nicht aufeinander folgten. Da keiner der Bögen mit dem anderen verbunden war, konnte ich auch nicht sicher sein, ob sämtliche Seiten des einstigen Bandes erhalten geblieben waren. Auf diese Frage mußte der Text die Antwort geben. Damals dachte ich noch gar nicht daran, daß man die Folien vielleicht zufällig umgewendet hatte und im Text auch dort ein Bruch entstanden war, wo sich eigentlich gar keiner befand. Während der Übersetzung suggerierten die, an den Seitengrenzen nicht zusammenpassenden Texte zunächst, daß Seiten fehlen und anfänglich dachte ich, daß mindestens 24 Seiten fehlen. Später stellte sich jedoch heraus, daß in Wirklichkeit nur einige Folien umgewendet worden waren. Beim Durchblättern der zu der Zeit noch in unbekannter Reihenfolge liegen­den Seiten des Kodex war sofort zu sehen, daß sich der Anfang des Textes auf der, mit einem Flechtmuster eingerahmten und in der Ausstellung des Muse­ums gezeigten Seite befindet. Auf der Rückseite dieser Seite (nach meiner Zäh­lung die 4. Seite) folgt nach der 5. Zeile ein horizontales Reihenmuster und eine Sinneinheit, die mit einer über die Reihe herausragenden N Initiale beginnt. Eine andere Seite (23) enthält nur 5 Zeilen, die mit amen schließen, darunter trennt eine zweizeilige, mit "x"-Buchstaben geschmückte Schlußlinie den Text von der leeren Hälfte der Seite. Es ist offensichtlich, daß dies den Schluß einer Schrift markiert. Beim Weiterblättern finden wir auf Seite 24 einen, mit einer 2L Initiale beginnenden Text, was auf den Anfang einer neuen Schrift oder zumindest eines neuen Kapitels hinweist. Auf einem Blatt, auf dessen einer Seite ein Kreuz ist (was in jedem Fall das Ende von etwas markiert), reicht auf der Vorderseite (Seite 33) der Text bis zum unteren Rand, darunter finden wir die schon bekannte zweizeilige, mit "x"-Buchstaben geschmückte Schlußlinie. Aufgrund der zwei Schrift-Anfänge und der beiden Schlußteile ließ sich also sofort feststellen, daß wir es mit mindestens zwei Schriften (oder Kapiteln) zu tun haben. Die spätere Untersuchung, die Übersetzung und die Klärung des 4 Dies ist gut zu sehen beim Vergleich des schon zitierten Buches von G. Gabra und der durch das Nubia Museum her­ausgegebenen schönen, den Kodex darstellenden Postkarte. Das JEA 58 (1972), Tf Xl/2, Tafel XI/2 bringt eine dritte Version, die schon dieselbe Veränderung des ursprünglichen Zustandes widerspiegelt wie die späteren Aufnahmen.

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