Kecskés Péter (szerk.): Ober-Theiss Region (Regionale Baugruppen im Ungarischen Freilichtmuseum. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)

2. DAS DORF

6. Breitbeil und Scheunen vertreten. Die Grundbalken des Gerüsthauses wurden über einen Graben gelegt, die man mit Naturstein oder Schotter ausgefüllt hatte. Die Ständer wurden in die Grundbalken eingezimmert und mit dem Ver­spannungsholz gefestigt. Eine Balkenkranz faßte die Ständer oben um, worauf die Dachbalken auflagen. Letztere wurden in der Mitte oft von einem Längsbalken getragen. Dieses Holzgerüst trug die Dachkonstruktion. Die hohen, steilen Sparren kreuzten sich oben in einem Winkel von 60 Grad und ragten unten vor den Wänder empor. Die äußerst hohen Sparrenpaare wurden oben durch einen Hahnenbalken, in der Mitte des Dachstuhls durch einen Kehlbalken gespannt. An den vorderen und hinteren, öfters aber an allen Sparrenpaaren wurde vertikal je ein über das Dach ragendes Spitzenholz ge­festigt. Vollwalmdach war bei den Wohnhäusern allgemeinen, manchmal gab es auch Halbwalmdächer. Die Gefache des Wandgerüstes füllte man durch Einzimmerung von gespal­tenem Eichenbrettern. Wenn solche Wände waren gelehmt, das Lehmverputz haftete an der dazu aufgerauhte Fläche der Bretter oder an einem angenagelten Flechtwerk. In den 1870-er Jahren hatte man in einer äußerst schnellen Gang die Wälder abzuholzen begonnen und das Bauholz wurde teuer. Parallel damit verbreitete sich eine billigere Wandfüllüng mit Flechtwerk oder Lehmziegeln. In den Dörfern, die von Hochflut bedroht waren, bevorzugte man die Flecht­werkfüllung, weil dadurch das Mobiliar vom Wegschwimmen mit dem Hoch­wasser behütet wurde. Die Lehmverputz konnte nach dem Abzug des Hoch­wassers an den vertikal geflochtenen Nuß- und Ginstermatten mit Spreu- und Rüttstrohlehm erneut aufgetragen werden. Zur Zeit der Hochflut hatte die starke Gerüstkonstruktion und die Eichenbrett-Decke große Dienste geleistet; oft fand die Familie samt ihrer Haustiere hier Zuflucht (Abb. 7.). 17

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