Kecskés Péter (szerk.): Ober-Theiss Region (Regionale Baugruppen im Ungarischen Freilichtmuseum. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)

2. DAS DORF

Rind- und Schweineherden aufgetreten. In dieser Zeiten verkehrte man auf den Wegen zwischen den Gehöften; diese Fuhrwege waren von allen Dorf­bewohnern akzeptiert und in Evidenz gehalten. Der Fußgänger betrat die kleinen Pfaden hinter den Höfen, und durfte die niedriegen Durchgänge in der Zeune zwischen zwei Garten überschreiten. Falls es lange regnete, man erreichte die Nachbarschaft sogar mit einem Kahn oder Scheunentor-Floß, aber auch im Backtrog sitzend und mit Hilfe einer langen Stange vorwärts­bewegend. An die gegenüberliegende Seite der Straße gelangte man durch niedergelegten Eichenholzbrettern (Abb. 2.). Die Hofbauten wurden nach einem System angelegt, wobei die Tiere nicht den ganzen Hof aufgetreten haben. Vorne, an der Straßenfront standen die Ställe, hinter ihnen das Wohnhaus, dahinter die Scheune. Einige Belege zur Hofordnung von dörflichen Adelgehöften in Transsylvanien in den 17-18. Jahrhundert und Beispiele aus der Über-Theiß Region in der Tiefebene zeugen für ähnlich geteilte Höfe, wo das Wohnhaus hinter dem Wirtschaftshof Platz nahm. Bäuerliche Varianten dieses Hoftyps - mit Verzaunung gespalten oder nicht exakt geteilt — waren in den oben genannten Regionen auch bekannt. Solche Höfe sind im Komitat Szatmár heutzutage nur noch sporadisch vor­handen (Abb. 3.). Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich eine neue Hofordnung verbreitet, wonach die Wohnhäuser an der Straßenfront stehen und hinter ihnen reihen sich die Wirtschaftsgebäude. Die Bauten Hinter der mannigfaltigen Außenansicht der Wohnhäuser, blieb die Ausbildung des Interieurs regelmässig einheitlich. Dia Länge des Wohnhäuses macht fast das Doppelte seiner Breite aus, die Stube nimmt die Hälfte der Gesamtfläche ein. Die Größe der Küche - die einem Viertel oder Drittel einnimmt - und der Vorratskammer ist variabel. Die Größe der Kammer hängt davon ab, ob es im Hofe eine Kammer vorhanden sei, und zugleich wurde ihre Fläche durch die Menge des Vorrats bestimmt. In den Dörfern der Erdőhát Region wurden seit dem 18. Jahrhundert parallel mit den mittelalterlichen Haustypen (Stube­Küche-Kammer) sporadisch Wohnhäser gebaut, die nach Mustern von adeligen Kurien eingeteilt waren, und nicht mehr die obengenannte Einteilungs­proportion aufzeigen. Die Größe der Ställe wurde nach dem jeweiligen Viehbestand bestimmt. Die Getreidekammer und Viehställe deuten auch auf den Einfluß der Kon­junkturen hin. 14

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