Cseri Miklós, Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig - A 2001. október 9-10-én Szolnokon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szolnok: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Szolnoki Damjanich János, 2001)

TAKÁCS Miklós: Az Árpád-kori köznépi lakóház kutatása, különös tekintettel az 1990-es évekre

Erforschung des Wohnhauses des gemeinen Volkes zur Arpadenzeit; im Mittelpunkt die Forschung der 1990er Jahre MIKLÓS TAKÁCS 1. Einleitung Der Aufsatz besteht aus zwei größeren Teilen. Im ersten Teil geben wir einen Überblick über die Forschung im Bereich der Wohnkultur des gemeinen Volkes, wobei der Schwerpunkt auf den Arbeiten liegt, die auf der Interpretation von archäologischen Funden basieren, im zweiten Teil wollen wir die Wissenschaft synthetisieren, neben den zuverlässigen Ergebnissen auch die strittigen Fragen vor Augen haltend. 2. Geschichte und Quellenbasis der Erforschung der Wohnkultur des gemeinen Volkes zur Arpadenzeit Die Forschung im Bereich der Wohnkultur des gemeinen Volkes in Ungarn zur Arpadenzeit können wir auf vier größere Perioden teilen. Die erste Periode ist die Vorgeschichte der Forschung. Für diese war der Mangel an genauen Beobachtungen bei Ausgrabungen bezeichnend. Demzufolge konnten diejenigen Untersuchungen eine führende Rolle spielen, die auf ethnografischen Daten des 19.-20. Jahrhunderts, auf schriftlichen Quellen, bzw. auf sprachwissenschaftlichen Analysen basierten. Die Vorgeschichte der Forschung im Bereich der Wohnkultur des gemeinen Volkes zur Arpadenzeit dauerte bis zum Anfang der 1950er Jahre, d.h. bis zur epochemachenden Ausgrabung von István MÉ­RI in Tiszalök-Rázom, besser gesagt, bis zu seiner vorläufigen Publikation im Jahr 1952. Wir können István MÉRI die erste Beschreibung, Interpretation oder Rekonstruktion des Grubenhauses zur Arpadenzeit verdanken. Es ist durchaus notwendig die Tätigkeit von MÉRI zu kennen, wenn wir die in den 1990er Jahren aufgeworfenen Probleme verstehen wollen. Demzufolge läßt sich die Forschung im Bereich der ungarischen mittelalterlichen Wohnstätten des gemeinen Volkes in den Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende in vieler Hinsicht noch in die MÉRI-Periode einordnen. Aufgrund von anderen Gesichtspunkten jedoch sollen die zwei Jahrzehnte nach 1970 und die 1990er Jahre als zwei verschiedene Perioden betrachtet werden. Das letzte Jahrzehnt können wir die Epoche der Sicherstellung von Funden in großem Ausmaß nennen. (Um dieses Ausmaß anschaulich zu machen, haben wir eine Liste von wichtigen Stellen zusammengestellt, wo Funde sichergestellt wurden, und wo auch dorfartige Siedlungen aus der Arpadenzeit entdeckt waren.) Es wurde nämlich erst in den 1990er Jahren eine Anforderung, dass die Fundstelle als Ganzes bewahrt wird, wobei Arbeitsmaschinen in Anspruch genommen wurden. Bei dieser Fundrettung in großem Ausmaß besteht der Nachteil, dass bei der maschinellen Abtragung der oberen Schicht und bei der zur Verfügung stehenden sehr kurzen Zeit zahlreiche Beobachtungen verlorengehen. Trotzdem ist diese Fundrettung mit Einsatz von Maschinen das kleinere Übel, weil sollten wir dies nicht haben, wären viele Fundstellen vernichtet und wir hätten von ihnen überhaupt keinerlei Informationen. Mit der erfreulichen Zunahme der Zahl der Ausgrabungen stieg jedoch die Anzahl des aufgearbeiteten Materials in den 1990er Jahren leider nicht. Im weiteren wurde die frühere Praxis weitergeführt, dass die Ergebnisse der Arbeiten nur aus vorläufigen Berichterstattungen zu kennenlernen sind. 3. Interpretationsfragen Wir beginnen diesen Teil mit der Widerlegung derjenigen Kritiken, die das Vorhandensein von Grubenhäusern überhaupt in Frage stellen und wir äußern uns zum Verhältnis der Grubenhäuser und der oberirdischen Häuser. Unserer Ansicht nach ist es zwar ziemlich sicher, dass zur Arpadenzeit oberirdische Häuser in größerer Zahl gebaut wurden, als wir dies mit unseren archäologischen Ausgrabungsmethoden belegen können, ihre Anzahl überstieg jedoch in einem durchschnittlichen Dorf die Zahl der Grubenhäusern nicht, oder sogar war nicht annähernd so viel. Trotz dem Vorhandensein von auf Boden gebauten Häusern und Jurten hatte das ungeteilte Grubenhaus eine entscheidende Rolle in der Wohnkultur des gemeinen Volkes zur Arpadenzeit. Gemäß einer skeptischen Meinung kann die gegenwärtige Forschung die Beschreibung von István MÉRI über die Grubenhäuser nur gering erweitern, da die „Grundformel" bekannt ist und nur die Zahl der Varianten vermehrt werden kann. Eine andere Betrachtungsweise jedoch behauptet, dass die Detaillösungen die wichtigsten Punkte der Analyse sein können. Die gegenwärtige und zukünftige Aufgabe der Forschung ist daher

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