Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 20. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)
KÓSA LÁSZLÓ: A Partium, a Bánság és Erdély táji-történeti tagolódása
DIE LANDSCHAFTS-HISTORISCHE GLIEDERUNG DER REGIONEN PARTIUM, BANAT UND SIEBENBÜRGEN Die drei Regionen mit großen historischen Traditionen, das Partium, das Banat und Siebenbürgen (gehörten bis zum Jahr 1918 zum Königreich Ungarn, heute zu Ungarn, Rumänien und Serbien) befinden sich im östlichensüdöstlichen Teil des Karpatenbeckens. Sie stellten in der Neuzeit eines der sprachlich, ethnisch und konfessionell meist komplexen Gebiete Europas dar. Dieser Tatsache wird noch dadurch Bedeutung beigemessen, dass sie vom Westen her gesehen an der östlichsten Grenze der Teillinie liegen, die Europa bis heute kulturell am tiefsten zerteilt und die mit der ursprünglichen Trennlinie zwischen dem westlichen und östlichen Christentum identisch ist. Diese Regionen erlitten im 20. Jahrhundert schwerwiegende Zerstörungen: die Landesgrenzen wurden mehrmals geändert, die Juden wurden während des Krieges deportiert, die Einwohner von deutscher Abstammung wurden vertrieben und zur Zwangsarbeit verschleppt, danach wanderten sie aus, die Anzahl der Ungarn verminderte sich wesentlich und die der Zigeuner stieg. Von der historischen Perspektive her betrachtet, beschleunigte sich die ethnische Umstrukturierung. Wegen den ethnischen Zusammenstössen, die in der Geschichte des Gebiets stattgefunden hatten, kann man von den massenpsychologischen Wirkungen der ethnischen Säuberungen in Bosnien in den 1990er Jahren nicht absehen, da der geografische Abstand gering ist. Die eigenartige kulturgeografische Situation erlaubt die Möglichkeit, die in der Welt einzigartigen, eigenartigen sozialkulturell-ethnografisehen Umstände in Form eines Freilichtmuseums vorzustellen. Die Folgen der gegenwärtig stattfindenden Mobilisierung der Bevölkerung in großem Ausmaß, der gespannten Urbanisierung und der Industrialisierung werden sich wahrscheinlich bald mit den negativen Auswirkungen der Globalisierung verschmelzend verstärken. Dies kann den lokalen Charakteristiken, Werten und Entitäten eine ernshafte Bedrohung bedeuten. Jede anthropologisch-ethnografische Forschung in der Region ist äußerst wichtig. Die Wissenschaft trägt die Verantwortung dafür, dass die Verzögerung nicht zum Verlust einer der farbigsten, meist zusammengesetzten Regionen Europas führt.