Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 19. (A Szabadtéri Néprajzi Múzeum és a Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Igazgatósága közös kiadványa, Szentendre, Győr, 2006)
REZÜMÉ
VOLKSBAUKUNST DER REGION KISALFÖLD Als Ethnograph beschäftigte sich der Autor seit 1956 mit der Region, und dabei mit den Denkmälern der Volksbaukunst sowie mit der siedlungsethnographischen Erforschung der Region. Später nahm er neben seinen museologischen Tätigkeiten und Beschäftigungen im Forschungsinstitut und an der Universität an verschiedenen aufdeckenden Aktionen des Denkmalschutzes teil. Die Forschung hatte dreierlei Zwecke, die konsequent weitergeführt wurden: Sie strebte nach der Erschließung der Volksbaukunst der Gegend, die von den Städten Gemeinden Sopron, Pressburg (Bratislava), Nagyszombat, Érsekújvár, Léva (heute alle in der Slowakei), Esztergom, Kisbér, Pápa, Csepreg, Oberwart (Felsőőr), Eisenstadt (Kismarton), Neusiedl am See (Nezsider) umgrenzt ist, um die in dieser Gegend unaufgedeckten Objekte, Typen, Techniken und ästhetischen Werte der ungarischen Baukultur abzuklären. Sie versucht die kulturellen und ethnographischen Grenzen der Großregion Kisalföld zu definieren. Dies war eine dringende Aufgabe, da diese Gegend zu den wenig erforschten Regionen gehört hat. Mit Verwendung der Arbeitsergebnisse wollte sie die Frage beantworten, auf welche Weise sich die ungarische Volkskultur den in der Nachbarschaft des Staatsgebietes liegenden österreichischen, deutschen, tschechischen und mährischen Regionen angeschlossen hatte, bzw. wie die Beziehungen der Volksbaukunst der Region Kisalföld zu Mitteleuropa waren. Im Laufe der Arbeit während einer Jahrzehnt wurde eine bedeutende Menge von Dokumentationsmaterial gesammelt, was heute auch einen Quellenwert von historischer Bedeutung hat, da das Denkmalmaterial wurde in Folge der in den sechziger Jahren abgeschlossenen landwirtschaftlichen Kollektivisierung, und der dadurch entstandenen Änderung in der Lebensweise in Ungarn, in der Slowakei und in Mähren vernichtet. Es ist bedauerlich, dass die Entwicklung im (heute) österreichischen Gebiet, in Burgenland, ebenfalls eine ähnliche Vernichtung mit sich brachte. Die Monographie erlaubt in erster Linie die Baupraxis zwischen den 18.-20. Jahrhunderten zu studieren, da in den Dörfern von Kisalföld zur Zeit der Materialsammlung noch zahlreiche Wohnhäuser und Wirtschaftsbauten aus dem 18. Jahrhundert standen, aber ausnahmsweise war auch mal ein Objekt aus dem 17. Jahrhundert zu finden. Die in unserer Region aufgedeckte Baupraxis deutet auf die spätmittelalterlichen Verhältnisse. Die hier mit ethnographischen Mitteln erfasste Hauskultur ist uns von archäologischen Ausgrabungen in verschiedenen Regionen Ungarns bekannt, vor allem vom Gebiet zwischen Donau und Tisza, sowie von der Gegend jenseits des Flusses Tisza. Wir finden enge, bis heute wirkende Beziehungen mit der Szentendre-Insel und der Region Mezőföld, aber bemerkenswerte, direkte Parallele sind auch mit dem Wiener-Becken und dem Marchtal (in Mähren) zu beobachten. Die Ergebnisse wurden ab 1970 in Fachzeitschriften und in Studienbänden teilweise publiziert, und das ethnographische und gesellschaftswissenschaftliche Fachpublikum hat sie akzeptiert. Der jetzt erschienene Band ist eine Zusammenfassung der bis jetzt veröffentlichten Teilstudien, diese werden mit neuen Analysen und mit bis jetzt noch nicht verarbeitetem Material ergänzt. Das Buch bearbeitet kurz, aber von einem neuen Gesichtspunkt aus die siedlungsethnographischen Verhältnisse, vertieft sich in den Hoftypen und in der Bauanordnung innerhalb der Höfe. Es widmet ein Kapitel den ehemaligen und den bis zur jüngsten Zeit verwendeten Baumaterialien und Bautechniken. Es behandelt in Detail die Dachstrukturen und Dachformen, und versucht die historischen Gesetzmäßigkeiten der Entstehung der verschiedenen Typen zu bestimmen. Der Praxis der ethnographischen Forschung entsprechend analysiert es tiefgehend die