Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 6. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1990)

BALASSA M. IVÁN: Az Alsó-Garam menti magyar falvak települése, építkezése és lakásberendezése

Iván Balassa M. SIEDLUNG, ARCHITEKTUR UND WOHNUNGSEINRICHTUNG IN DEN UNGARISCHEN DÖRFFERN AM UNTEREN LAUF DER GRAN Über die Volksarchitektur der am unteren Lauf der Gran liegenden, von Ungarn bewohnten Dörfer stehen den Forschern nur wenige Daten zur Verfügung. Neben der stark allgemeinen Beschreibung von Zsigmond MÓ­RICZ konnte man sich lediglich auf den Bericht von József Lajos NOVAK stützen, aus dem man über die Volksarchitektur von Bény (Bina) ein wenig Informa­tion bekommen kann. Die vom Anfang des 20. Jahrhun­derts stammenden Berichte wurden nur durch den Zei­tungsartikel von Endre BUDAI etwas ergänzt. Deswe­gen haben wir es für notwendig gehalten, diese auf der Sammlung von 1974 basierende Studie, die im Grunde genommen einen Beschreibungscharakter hat, zu veröf­fentlichen. In den vier erforschten Dörfern, Kisgyarmat (Sike­nicke), Bény, Bart (Brúty) und Szőgyén (Svodin) gibt es eine kammförmige Straßenbebauung. Gleichzeitig ist in den Siedlungsteilen von Kisgyarmat, Bény und Sző­gyén, wo die Besitzlosen, die früheren Landarbeiter leb­ten, eine Art Anhäufung zu beobachten. Auf dem Grundstück werden alle wirtschaftlichen Funktionen im allgemeinen im Hauptgebäude, im Wohnhaus konzentriert. Es gibt kaum getrennt ste­hende Gebäude im Hof, und von ihnen hat nur der Schweinestall eine relative Beständigkeit. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hatte das Wohnhaus zwei, auch gesellschaftlich determinierte Formen. Die Häuser der Besitzlosen wurden mit dem Grundriß Stube-Küche-Kammer, und die der wirtschaf­tenden Bauernfamilien mit dem Grundriß Stube-Kü­che-Stall-Scheune gebaut. Dem Zustand Stube-Küche-Kammer war bei den Be­sitzlosen das nur aus Stube und Küche bestehende Haus vorangegangen. In den Bauernhäusern erscheinen die gute Stube und damit die Einteilung Stube-Küche-Stube relativ spät. Ihre ersten Spuren sind in den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts wahrzunehmen, und sie ist erst in unserem Jahrhundert allgemein geworden. Bei der urs­prünglichen Grundzelle Stube-Küche-Kammer war der Kammereingang immer vom Hof, und die Kammer war nicht nur Lager, sondern gegebenenfalls auch Schlaf­raum. Eine ähnliche Grundrißeinteilung wie am unteren Lauf der Gran ist - entsprechend den Forschungen von Antal FILEP - auch südlich, südwestlich und westlich von diesem Gebiet, in den historischen Komitaten Győr, Komárom und Moson zu finden. Aber die einrei­hige Grundrißeinteilung kann außer der erwähnten Re­gion auch in den Komitaten Sopron, Nyitra, Bars, Esz­tergom und Hont als allgemein betrachtet werden. In diesem breiten Gebiet ist es eine allgemeine typische Eigenschaft des Wohnhauses, daß der Eingang des Wohnraumes (der Stube oder Stuben) in der Küche (Flur) ist. Die im mittleren und westlichen Teil Transda­nubiens einst allgemeine Lösung, daß die Türen der Stu­be, bzw. der anderen Räume unmittelbar vom Hof ge­öffnet wurden, ist in dieser Gegend unbekannt. In den erforschten Gemeinden waren keine „langen Häuser" zu finden, die westlich und östlich von diesem Gebiet vorhanden waren und mit der Großfamilie im Zusammenhang standen. Ich habe von ihnen sogar im Denkmalmaterial keine Spuren gefunden. Das ist um so mehr beachtenswert, weil László SZABÓ die Existenz der Großfamilien bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verfolgen konnte, also der Faktor, aus dem in den be­nachbarten Gebieten die Erweiterung des Wohnhauses in die Länge resultierte, existierte hier auch. Die Verwendung der Kammer bis zu einem gewissen Grade als Wohnraum (Schlafraum) sowie die Tatsache, daß diese Region das westlichste Gebiet ist, wo das Wort Haus im Sinne von Stube verwendet wurde, sowie west­lich und südlich von dieser Gegend die Bezeichnung Stube nachweisbar ist, scheint darauf hinzuweisen, daß die Zusammenhänge der Grundrißeinteilung nicht in Richtung Westen, sondern in Richtung auf das Nördli­che Mittelgebirge zu suchen sind. Das Wandmaterial der Häuser ist überall Erde, aber in der Bautechnik gibt es Unterschiede in den Gemein­den. In den am Fluß Gran liegenden Dörfern Kisgyar­mat und Bény wird wegen des sandigen Bodens Lehm­wand (Lehmbatzenwand), und auf dem Hügelrücken mit bindigem Boden, in Bart und Szőgyén Lehmstampf­wand allgemein verwendet. Die Häuser wurden bis zum Jahr 1945 mit Lehmwänden gebaut, und neben ihnen ­obwohl in geringem Maße - wurde auch Lehmziegel verwendet. Seit 1945 wurden die Lehmwände von Zie­gelmauer völlig verdrängt. Für die Anfertigung der Lehmwände gab es Spezia­listen . Die Wandstampfer von Szőgyén und Bart führten auch in den benachbarten Dörfern Arbeiten durch. Bei der Anfertigung der Lehmbatzenwände gab es ähnliche Speizialisten in Kisgyarmat. Bei den Dachkonstruktionen war es festzustellen, daß das Pfettendach mit Firstsäule vor der Jahrhundert­wende noch auch bei Wohnhäusern bekannt war, das heutzutage nur noch an den Bauten außerhalb der Ortsc­haften (Hütten im Weinberg bei Kisujfalu) zu beobach­ten ist. Die Verbreitung der Pfettendachkonstruktion mit Scherenstuhl sowie die seit der Jahrhundertwende in breitem Kreis verwendeten Konstruktionen mit Sei­tenpfette und im allgemeinen mit liegendem Stuhl ver­ursachten eine starke Vermischung in der Terminologie.

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