Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 6. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1990)
BALASSA M. IVÁN: Az Alsó-Garam menti magyar falvak települése, építkezése és lakásberendezése
Die Bezeichnungen szelemen (Pfette), horogfa (Rofen), sárgerenda (Dachschwelle), koszorúgerenda (Kranzbalken) scheinen in den vier Gemeinden einheitlich zu sein. Mit der Erscheinung der neueren Konstruktionen wurden die Dach- und Deckenkonstruktionen voneinander getrennt, die Querbalken der Stube hielten nur die Decke. Der Scherenstuhl bzw. der liegende Stuhl und der Kranz, die das Dach halten, sind in das Dach haltende Balkengerüst eingegezapft, das sich über der Deckenschalung befindet. Die Beschalung ist aus Stroh (Schaub), mancherorts wurde darunter eine Schilfschicht ausgebreitet. Das Dach ist ein Satteldach mit Giebelwand aus Brettern. Im Falle einer Pfettendachkonstruktion mit Firstsäule kamen auch Giebelwände aus mit Lehm verschmiertem Flechtwerk vor. Die Kenntnis der Pfettendachkonstruktion mit Firstsäule weist auch auf die Kontakte mit der Tiefebene hin. Nördlich von diesem Gebiet dominiert die Sparrendachkonstruktion, und östlich davon, zwischen dem Fluß Ipoly und dem Börzsöny-Gebirge, kann zwar die Pfettendachkonstruktion mit Firstsäule prinzipiell nachgewiesen werden, ist ihre praktische Verwendung nicht ganz eindeutig zu rekonstruieren. Auf der Kleinen Tiefebene, aber auch auf dem heutigen Gebiet des Komitates Komárom, südlich der Donau kann die Pfettendachkonstruktion mit Firstäule nachgewiesen werden, es ist jedoch beachtenswert, daß sie auf der Szentendre-Insel - wo doch andere Charakterzüge der Gebäude sonst eindeutig auf den Haustyp der Tiefebene hinweisen voll und ganz fehlt. Die aus dem westlichen Teil des Börzsöny-Gebirges und von der Szentendre-Insel stammenden Daten deuten darauf hin, daß die zweifellose Kenntnis der Pfettendachkonstruktion mit Firstsäule am unteren Lauf der Gran nicht überwertet werden darf. Aus der Hinsicht der Terminologie ist es beachtenswert, daß die Bezeichnung horogfa (Rofen) für den das Dach haltenden Sparren, bzw. ihre Varianten nur auf der Kleinen Tiefebene und in den von ihr nördlich liegenden Dörfern, aber nur bis zur Linie Nagyölved (VePké Ludince) - Ebed (Obid) bekannt sind. Ostlich der Gran, in Csáb (Cebovec), in Palást (Plást'ovce), in Bolyk (Bol'kovce), usw., bzw. im nördlichen Teil des heutigen Komitates Pest und im Komitat Nógrád ist nur die Bezeichnung szarufa (Sparren) bekannt, und das Wort horogfa (Rofen) taucht nur im Osten, am nordwestlichen Rande der Großen Tiefebene, also in Gegenden mit Tiefebene-Character wieder auf. Obwohl die Blätter des Atlasses der Ungarischen Sprache, die sich mit den Bezeichnungen einzelner Elemente der Dachkonstruktion befassen, nicht ganz eindeutig sind, kann es doch kein Zufall sein, daß sich die Bezeichnungen horogfa (Rofen) und szarufa (Sparren) gerade hier, im großen und ganzen der Linie des Flusses Gran entlang entzweien. Bei der Untersuchung der Feuerstätten stellte ich fest, daß es unter dem freien Rauchfang in der Küche, vor der Öffnung des Backofens der Stube um die Jahrhundertwende eine breite Feuerbank (genannt tüszel) gab. Der hintere Teil der Küche (pitar) war durch zwei Wandstutzen (ellenző = „Blende") vom vorderen Teil getrennt. In der Stube stand ein auf Sockel gestellter, kegelstumpfförmiger Backofen, dessen Rutengerüst mit Lehm verpuzt war. Valeria FARKASOVÁ rekonstruierte einen Backofen in Köhidgyarmat auf Grund des Gedächtnisses, dessen Form an einen Sargdeckel erinnerte. Die Erinnerung an Backöfen mit dieser Form konnte ich in den vier erforschten Dörfern nicht mehr finden. Die nächste Etappe bei der Entwicklung der Backöfen war die Erscheinung des Backofens mit bereits eckiger Form, der aber noch immer in der Stube stand. Mit dem Verschwinden der Öfen - in welchem Prozeß auch die aus Kacheln gebauten Öfen für eine kurze Zeit und in einem eingeschränkten Kreis auftauchten - kamen die aus Lehm gesetzten Herde in die Stuben, die nach den 20er Jahren durch Sparherde abgelöst wurden. Der Backofen ist jedoch im Haus geblieben, in der hinteren Ecke der Küche auf der Wohnstubenseite, er wurde in dem sogenannten „vindófli" angeordnet. Vindófli ist ein geschlossenes Bauwerk, in dessen unterem Teil der liegende, eckige Backofen aufgestellt ist. Der obere Teil von kleinem Format ist einem offenen Kamin ähnlich und dient auch zum Fleischräuchern. Die Frage der Feuerstätten in den untersuchten vier Dörfern hat sich besonders interessant erwiesen. Schon Antal FILEP hat festgestellt, daß zwischen der Kleinen Tiefebene und der Insel Szentendrei eine Feuerstätte registriert werden kann, die von denen in den obenerwähnten Ortschaften abweicht. Im Komitat Komárom findet man in den Stuben einen großen sargdeckelförmigen Lehmbacköfen mit Bogenprofil , der von einer Holzofenbank umgeben ist. Der Feuerraum des Backofens ruht auf einem Sockel. Diese Backöfen sind aus Lehm auf einem Rutenskelett ausgebildet. Laut Informationen von Antal FILEP hat ausführliche Untersuchungen bezüglich dieses Types László VARGA in Martos (Martovce) durchgeführt. Wie schon erwähnt, sollte diesem Backofen der von Valeria FARKASOVÁ, in Köhidgyarmat rekonstruierte Backofen ähnlich sein. Von Ján MJARTAN wurde dieser Backofen durch den Termin siska bzw. dessen Formenvariationen gekennzeichnet. Das Verbreitungsgebiet dieses Ofens ist das Tal Bán (Banovskej doline), der obere Lauf der Neutra (hornej Nitry), schließlich das südliche Donau-Gebiet. Der Atlas der Ungarischen Sprache erwies Kenntnis dieses Termins in Nyitragelencsér (Nitrianske Hrncarovce), Barslédec (Ladice), Nagyhirind (Veiké Chyndice), sowie Bajka (Bajka). Dieser Termin ist auch in Bény bekannt, laut József Lajos NOVAK wurde aber hier die Ofenbank mit diesem Namen bezeichnet. Laut Musterverarbeitungen des Slowakischen Ethnographischen Atlasses (Etnograficky Atlas Slovenska) ist siska in Nyitraperjés (Prasice), Kolozs (Velky Klíz), Családka (Cel'adnice), Gimeskosztolány (KostoPany pod Tribecom), Neved (Nevizdany), Nagycétény (Vel'ky Cetin) und Csata (Cata) bekannt. Zuletzt wurde diese Frage von Ildikó I. SÁNDOR in Zusammenhang mit der Untersuchung der Entwicklung der Feuerstätten im westlichen Börzsöny-Gebirge zusammengefaßt. Sie ist dort zum Ergebnis gekommen, daß unter anderem auch der Siskahackofen die nördlichen, nordöstlichen Kontakte des von ihr untersuchten Gebietes dokumentiert. Aus dem Gesichtspunkt des Verschwindens der traditionellen Feuerstätten haben die Forscher bisher wenig Aufmerksamkeit dem sogenannten Backofen mit Vindófli geschenkt. Diese Kombination der Feuerungs- und Rauchabführungsanlage kommt recht charakteristisch an der Grenzlinie der für die Große Tiefebene bzw. für die nördlichen Gebiete typischen Feuerstätten vor, das