Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

Szerb ist nun in der Katona-József-Gasse. Er könnte noch immer flüchten, eben hat er in einer Auslage die Adresse eines möblierten Zimmers erblickt. Er bleibt im Treppenhaus stehen und starrt auf das grüne Gitter das Aufzugs. Anny kam sehr bleich, mit dunklen Ringen um die Augen zum Frühstückstisch, die ganze Nacht hat sie kein Auge geschlossen, Kat hatte ununterbrochen geweint. - Gehen sie sofort zu Ludwig - sagte sie ihm - nehmen Sie ihn beim Kragen und bringen Sie ihn her! Ich habe ihm telephoniert, hinter dem Rücken Kats, aber er hat abgehängt! - Szerb hört mit unwilligem Gesicht zu. - Ich will es tun - brummt er mißvergnügt aber wenn uns Büchler auf den Hals kommt?- Meinetwegen! - Anny reibt sich nervös die Nase. - Sie werden die Angelegenheit unter sich ausmachen... sie sind die Männer! Doch Szerb beging noch einen letzten Versuch. - Hat das einen Sinn, Annchen, sie liebt doch Ludwig nicht! - die junge Witwe schüttelte zornig den Kopf. - Wie können sie das wissen! Schauen sie mich nicht so unvernünftig an... Sie machen mich wütend! Wie kann man wissen, welchen von den beiden sie liebt! Das sollen die Männer unter sich ausmachen!... Gehen sie endlich!- Ich gehe nicht! - sagte Szerb. Anny wandte ihm ein erstauntes Gesicht zu. - Gehen sie Lieber! Gehen Sie Süßer, Goldiger! - flehte sie. - Sie bekommen einen Kuß!- Sofort? Also steigt Szerb in den Aufzug. Der Aufzug, die Hausbesorgerin, die ihn hinauffuhrt, das grün gekachelte Treppenhaus, die Gänge im Haus... alles drückt auf sein Gemüt und ruft unangenehme Erinnerungen wach. Indes der Aufzug langsam in die Höhe gleitet, hat er das Gefühl, daß die Luft sich rings um ihn verdichtet; Martha hätte auch mit diesem Aufzug kommen müßen, sie hätte geläutet, er würde ihr die Türe geöffnet haben - sie hätte sich nicht umgebracht. Husch... das graue Kostüm ist weg! Die Hausbesorgerin dreht sich erstaunt um.- Was sagt der Herr?- Nichts. Wissen Sie nicht, ab Herr Borbolya zu Hause ist?- Wo wäre er sonst? - sagt die alte Frau. - Seit drei Tagen hat er sich nicht weggerührt... Sind Sie der Arzt?... Läuten sie nicht, er öffnet niemandem die Türe... ich habe den Schlüssel. In der Wohnung ist es stockfinster. Szerb weiß nicht, wo der Kleiderhaken ist, er legt seinen Hut auf den Boden und tappt sich die Wand entlang zur Türe. Irgendwo im Zimmer bewegt sich jemand.- Was wollen Sie, Frau Kis? - fragt eine heisere Stimme.- Ich bin es, Ludwig! Wo ist der elektrische Schalter?- Wer ist es? - fragt die Stimme. - Gehen sie weg, ich bin krank!----------- 482 -----------

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