Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

}£ryvrrt/fvr starrte ihm bleich ins Gesicht, ihre Augen flackerten vor Furcht, als sie das fremde Gesicht erblickte, der fremden Wirklichkeit in die Augen sah - sie steht wie angewurzelt in der Türe und will den Fremden nicht hereinlassen. In der nächsten Minute wechselt die Szene. Wie das aufflammende Magnesiumlicht auch in das dunkelste Loch hineinleuchtet, so erhellt das Gedächtnis Szerbs alle kahlen Ecken ihres nächtlichen Beisammenseins, die er m jener Nacht vor Schläfrigkeit übersah, vor Gleichgültigkeit unbeachtet ließ:- die leichte, graziöse Frauengestalt im Nachthemd kommt ihm plötzlich auf dem dunklen Ring entgegen und hält ein Messer in ihrer unbedeutenden Hand, um ihr Andenken zu rächen. Szerb dreht sich gereizt um und will den Hund verscheuchen. Ist das Leben heilig oder ist es nicht heilig? - Auf alle Fälle ist es pemlich, in die Frage verwickelt zu werden! Es ist imleugbar - denkt Szerb- daß der nachträgliche Zauber, den der Tod verleiht, ein dummer Aberglauben ist und daß die Lebenden mehr Pietät verdienten, als die Toten! Aber was soll man machen, wenn man sich dieses dummen, kleinen Zaubers nicht erwehren kann? Jedes Wort, das die Kleine fallengelassen hat, flattert jetzt, vom Glorienschein des Selbstmordes umgeben, wie eine weiße Taube um mich herum! Ihre leichtsinnige Hingabe erscheint mir jetzt als die rührende kleine Rache einer sanften Seele, die so hilflos war, daß sie selbst in der Rache nur sich selbst schaden konnte. Und mir Freude verschaffen! - setzt er hinzu und denkt an das weiße Bett, das so schmal war, daß sie nebeneinander kaum Platz hatten. Auch die Decke ist schmal und Marthas matt glänzender weißer Rücken unbedeckt, damit der schlafende Mann neben ihr nicht friert. - Ich glaube nicht, daß sie ihre Drohung verwirklicht und mit Büchler gesprochen hat! - denkt Szerb gereizt, indes er in die Königsgasse einbiegt. In der Auslage eines Radiogeschäftes brennen die Lampen und werfen ihr unsinniges Licht in die leere Straße. Szerb bleibt einen Augenblick lang stehen. - Gehen sie weg!- sagt er dem Hund und hebt flehend die Hand. Der Hund antwortet auf die respektvolle Ansprache mit gerührtem Wedeln und schmiegt sich an Szerbs Bein. Wieder entflammt ein Magnesiumlicht und leuchtet in die längst vergangene Nacht in der Verböczystraße. Martha zuckt ergeben mit der mädchenhaft schmalen mageren Schulter und läßt den Kopf fallen. Die kleine Petroleumlampe steht auf dem Boden neben dem Bett und wirft ihr gelbes Licht auf die Tafelparketten und einen rotseidenen Hausschuh. Der obere Teil des Zimmers schwebt im Halbdunkeln. Das Bett kracht. Szerb, der mit sämtlichen Kleidern auf dem Leib eingeschlafen ist, spürt, wie eine weiche Hand seinen Kragen abknöpft und unter das Hemd greift. - Schläfst du denn nicht? -sagt eine erschrockene, liebe Stimme, die er - so scheint es ihm - noch nie gehört hat und die weißen Glieder neben ihm verschwinden plötzlich im Dunkeln, er hört das weiche Tappen nackter Füße. Szerb setzt sich auf. ­------------ 452 ------------

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