Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

Gesicht zu und drückt plötzlich die Hand auf den Mund, als wollte sie einen Schrei ersticken. Szerb beugt sich zu Büchler, fragt ihn etwas, doch Borbolya hört ihn nicht. - Wie ihr Name war? - fragt Büchler laut - ich glaube Geréb... Martha Geréb. Übrigens war sie sofort tot. - Anny blickt Borbolya an und bewegt fragend, mit weitaufgerissenen Augen den Kopf. Borbolya nickt ihr bejahend zu. Es fallt ihm ein, daß Büchler ihn mittags anrief. Es wird ihm übel. Der Professor steht auf. - Wollen wir zu meiner Frau - fragt er unerwartet - Aber lieber Freund - ruft er und wirft einen erstaunten Blick auf Borbolyas Gesicht, - was fehlt ihnen? - Aufrichtige Besorgnis, unverfälschter Schreck sprechen aus seiner Stimme. - Wollen sie sich hineinbemühen? - wendet er sich zu den übrigen Gästen - ich komme den Herrschaften sofort nach! - Er läuft zum Tisch, bringt ein Glas Kognak und umarmt Borbolya mit väterlicher Sorgfalt. - Was für schöne sanfte Augen er hat! - denkt dieser im nächsten Augenblick, als er wieder zu sich kommt. Er sieht, wie ein Teil der Gesellschaft der Salontüre zustrebt, hört aber gleichzeitig rasch anwachsendes Stimmengewirr, lautes Lachen, das sich vom Salon her dem Rauchzimmer nähert. Er hört Kats Stimme. - Kommen sie Emil... ich will Billard spielen - ruft sie.- Sie bekommen 25 Punkte vor. Aber wenn sie mich schlagen, werden sie nie mehr eingeladen! - Kat lacht gutgelaunt, ihre Stimme hat einen herausfordenden Nebenklang, Szerb steht unwillkürlich von seinem Sitz auf. Eine hohe weißgekleidete Gestalt erscheint auf der Schwelle; ohne sich umzusehen eilt sie mit langen Schritten dem Billardtisch zu. Auf halbem Weg bleibt sie plötzlich stehen, als wäre sie vor einen tiefen Graben gelangt. Szerb sieht, wie sie den Blick starr auf die andere Ecke des Rauchzimmers richtet, auf Borbolyas Gesicht. Szerb ist sich nicht ganz im klaren über das Antlitz der Frau. Er könnte schwerlich seine Schönheit beschreiben, die charmanten Einzelheiten seines Charakters aufzählen; doch er sieht, wie das lachende Gesicht plötzlich einen leidenschaftlich ernsten Ausdruck bekommt, der weiße Hals sich sanft rötet. Sie eilt auf die Ecke zu. Anny läuft ihr entgegen, flüstert ihr etwas ins Ohr. (Szerb erfahrt später, daß sie ihr Marthas Selbstmord mitteilte.) Kat bleibt wiederum stehen, erbleicht und schaut einen Augenblick still vor sich hin. - Nicht, nicht mein Herz! - sagt Anny flehend. Als Kat schließlich vor Borbolya trat, befand sich nur Büchler in ihrer unmittelbarer Nähe neben dem Fauteuil. Durch das offene Fenster hört man, wie der Regen auf das Laub der Bäume hinabsaust, der Wind bringt näßen Erdgeruch in das Zimmer. Kat beugt sich ein wenig über den Fauteuil, als wollte sie Borbolya auf den Mund küssen. - Mörder - sagt sie ihm sofort. - Wie haben sie es gewagt zu kommen... wer hat sie gerufen? - Ihr Gesicht ist weißer, wie ihr Seidenkleid. Büchler steht unbeweglich neben dem Fauteuil,------------ 449 ------------

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