Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

fassen wir ein Herz und reißen wir aus! - Du kannst gehen - sagt Borbolya. - Ja, ich denke an mich - versetzt Szerb - ich möchte ausreißen, um dich bin ich nicht besorgt, dir droht keine Gefahr. Ich habe wieder dasselbe Vorgefühl, als im Zug, da ich den alten Bauern überfuhr. Er schweigt.- Ich mache so wenig und so träge Bewegungen - setzt er sinnend hinzu - und doch stoße ich überall an. Gott ist hinterhältig! Gehen wir ins Kaffeehaus! Es ist abends zehn Uhr, als Borbolya scheinbar seelenruhig aus seinem Zimmer kommt, in das er sich vor Stunden gezogen hat.- Ziech dich an - sagt er Szerb. - Wir gehen hin! Zu Büchlers, meine ich! Ich will endlich wissen... Bist du rasiert? Die erste Begegnung Über dem grünen Billardtisch, der in einer Ecke des großen Rauchzimmers steht, sammelt sich der Zigarrenrauch und schwebt wollig im Lampenschein. Nachdem das Licht gleichmäßig verteilt ist, werfen die Körper keinen Schatten und auch das Summen der Konversation ist so gleichmäßig, daß - wenn man es photographieren könnte - das Bild keine einzige Runzel aufweisen würde. Der Diener in weißen Handschuhen trägt auf einer silbernen Tasse Zigarren und Zigaretten herum.- Also Sie sind der Mann, der beim Telephon sitzt - sagt Anny und so aufgeregt sie auch ist, im Stillen muß sie lächeln, wenn sie auf Szerbs reuig verschämtes Gesicht blickt. - Wie habt Ihr es gewagt herzukommen? - setzt sie verzweifelt fort. Szerb macht ein Gesicht, als ob er sich am liebsten sofort in eine Gaswolke auflösen möchte. - Ich wollte Sie endlich kennenlemen - brummt er. - Ihr Näschen ist ein wenig zu groß!- Was! - sagt Anny empört - Meine Nase mißfallt Ihnen! - Sie nimmt ihre Puderdose hervor, ihre weiße Hand tupft mit kleinen weichen Bewegungen über ihr Gesicht, wie ein Spatz, wenn er zwischen Brotkrumen herumhupft. Dann wirft sie einen erregten Blick auf die Salontüre und indes sie ihren Kopf wendet, gleitet der Schein der Lampen über ihr sanftes Haar und löst eine Welle aus seinem süßen, reichen Duft. - Szerb steckt den Kopf vor und zieht ihn schnuppernd ein. Einfache Seelen sehen nur die groben Konturen der Ereignisse und auch diese immer eindeutiger, als sie in der Wirklichkeit sind. Melancholische Zusammenstöße vereinfachen sie zu Tragödien, aufregende Heiterkeit zu einem Witz. Anny beobachtet die in der andern Ecke nebeneinander sitzenden Büchler und Borbolya, als fürchtete sie, daß die Zwei im nächsten Augenblick------------ 441 ------------

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