Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

SU Es ist erst sieben Uhr, aber Borbolya nimmt schon Abschied und begibt sich in die Verböczystraße. Dort erfährt er, daß Martha die ganze Nacht nicht zu Hause war, die Hausfrau im schwarzseidenem Kleid mißt ihn mit einem eigentümlichem Blick. Borbolya hinterläßt Botschaft und sucht dann eine Freundin Marthas auf, die aber bereits von zu Hause fort ist und nur mehr in ihrem Bureau zu finden wäre. Das Bureau liegt in der Nädorstraße. Die Freundin ist überrascht, weiß aber von nichts und kann demgemäß über Martha keine Auskunft geben. Um neun Uhr früh langt Borbolya wieder in seiner Wohnung an.- Irgendeine Anny hat telephoniert - teilt ihm Szerb mit, der inzwischen noch einmal eingeschlafen war, aber jetzt reuevoll aus dem Bett kriecht und anstatt sich zu waschen, in eine Lache hineinsteigt, die der zwischen den Vorhängen hereinfließende Sonnenschein auf den Boden malt. Das Nachthemd ist ihm nicht eben auf den Leib gegossen, es hängt bis auf den Boden hinunter, seine Arme verschwinden in den weißen fliegenden Ärmeln, wie der Flügelknochen eines Schwanes unter dem weißen Gefieder. Der Schwan stolpert lustig im Zimmer herum.- Sie läßt dir sagen, du sollst sie sofort im Bureau aufsuchen! Sie hat eine sehr angenehme Stimme!- Wer? - fragt Borbolya erstaunt- Die Anny - sagt Szerb. - Kann ich jetzt frühstücken gehen? Borbolya verspricht, daß er ihm aus dem Kaffeehaus Kaffee hinaufschicken lassen wird und empfiehlt sich. Er ist aufgeregt und nimmt ein Auto; wenn ihm Anny etwas mitteilen will, kann es nur eine Botschaft von Kat sein. Die Ölraffinerie Phöbus, wo die junge Witwe arbeitet, ist weit. Welch ein Glück, denkt Borbolya, daß das Schuljahr zu Ende ist... was würde ich jetzt anfangen, wenn ich in die Schule müßte! Das Auto überquert die Markó Straße, läßt das Gymnasium hinter sich. Borbolya wendet das Gesicht ab, eben tritt einer seiner Kollegen aus dem Schulgebäude. Aber auch dieser Weg ist ergebnislos. Anny hat zwar im Auftrag ihrer Freundin telephoniert, doch nur um zu erfahren und weiterzugeben, was Borbolya inzwischen erledigt hat. An Büchler selbst waren keine größeren Veränderungen wahrzunehmen - Wie steht es mit der Braut? - fragt Anny mit einer wegwerfenen Bewegung. - Habei sie sie noch immer nicht geheiratet? - setzt sie hinzu und wirft einen flammenden Blick auf Borbolya. - Wollen Sie Kat zugrunde richten?... Das ist eine faule Ausrede, daß Sie sie nicht gefunden haben!... Sie haben sie eben zu finden. - Sie haut mit der kleinen Faust auf den Tisch. - Unterstdien sie sich nicht Kat anzurufen... sie wird nicht zum Telephon kommen!- Bin ich ihr Hund! - brüllt Borbolya, das Blut steigt ihm zu Kopf. Er greift nach der Telephonmuschel, doch Anny klammert sich mit beiden------------ 436 ------------

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