Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

ihm ein kleinerer Mann mit breitem weichem Hut... Borbolya starrt ihm verblüfft nach. Wie?... ist es möglich... oder täuschen ihn seine Augen? Die zwei Herren sind in der Toreinfahrt verschwunden. Borbolya steigt das Blut in den Kopf. Wieso sind die zwei zusammengeraten... kennen sie sich denn überhaupt... nein, ich habe mich getäuscht, beruhigt er sich. Doch im nächsten Augenblick entdeckt er, daß er sich nicht getäuscht hat: Büchler tritt auf die Straße und neben ihm, der kleinere Herr mit dem weichen breitkrämpigen Hut ist tatsächlich dr. Georg Szerb... sie unterhalten sich lebhaft, der Professor schickt das Auto fort, sie gehen zu Fuß die Kossuth-Lajos-Straße entlang. Unerträgliche Hitze entströmt aus dem Asphalt, die Elektrischen rasseln leer über die Schienen, doch bald werden sie sich mit den nach Hause kehrenden Ausflüglem füllen, wie der anbrechende Abend mit Sternen. Wie sind die zusammengeraten? - fragt sich Borbolya, indes er in einer Entfernung von zwanzig Schritten dem Paar folgt. Wie gut sie sich verstehen! Sie gehen die Kossuth-Lajos-Straße zu Ende, biegen dann auf den Quai ab, zum Glück dreht sich der Professor nicht ein einzigesmal um; seine hohe Gestalt ragt kopfhoch über die Menge, man kann ihn nicht aus den Augen verlieren. Er hält sich etwas gebückt. Borbolya folgt ihnen dreiviertel Stunden lang, dann bekommt er einen plötzlichen Wutanfall, dreht sich um und steigt in eine Elektrische.- Was ist da geschehen? - fragt er sich und stützt den heißen, müden Kopf auf das kühle Fensterglas des Wagens. Die Wasser der Donau glänzen rötlich im Scheine der untergehenden Sonne. - Hat er Martha getroffen... gesprochen... Der Abend und auch ein Teil der Nacht vergeht in peinigender Ungewißheit. Borbolya geht überall hin, wo er Martha zu finden hofft, er sieht sie auch zweimal in ihrer Wohnung in der Verböczystraße, doch alle seine Versuche bleiben ergebnislos. Abends um zehn geht er ein drittesmal in die Festung hinauf, plaudert einige Minuten mit der Hausfrau Marthas, die sich schließlich schlafen legt und ihn allein im Scheine der Petroleumlampe zurückläßt. - Fräulein Martha ist immer spätestens um zehn Uhr zu Hause - hat die Hausfrau gesagt, und ihren Spruch mit einen sanften Kopfnicken bekräftigt. Die Hausfrau hat ein Gesicht, wie eine Kupplerin über einem Seidenkleid aus der Biedermeierzeit. Borbolya wartet bis Mitternacht, dann versagen seine Nerven, er begibt sich nach Hause. 428

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