Déry Tibor: Különös árverés. Regények 1920–1942. Ein Fremder (Déry Archívum 4. Petőfi Irodalmi Múzeum és Kortárs Irodalmi Központ, Budapest, 1999)

lächelnd ihre Hutnadel einer Frau in den Arm gestoßen, weil diese in einer großen Gesellschaft sich in mich eingehängt hat ... Die hat schon längst telephoniert, mein Freund, der Teufel hat schon die ganze Sache geholt! Szerb ist Ausbrüchen der Leidenschaften nicht gewachsen. Wenn man ihn anschreit, fühlt er sich schuldig, seine Sünderlocke fällt ihm in die Stirne. Nachträglich überlaufen ihn kalte Schauer bei dem Gedanken, mit welch einem blutrünstigen Geschöpf er die Nacht verbracht hat. Man kann nie wissen, denkt er. Ob Borbolya schon einen Verdacht gefaßt hat? Vorläufig ist es in dem großen, sonnenbeschienenen Zimmer wieder still geworden, nur Borbolyas nervös krachende Stiefel durchkreuzen den Raum. Wahrlich, er ist ein einfaches Gemüt, denkt Szerb. Wie kann man um Liebe so leiden? Nur primitive Menschen haben eindeutige Leidenschaften. Er zieht die Augenbrauen hoch. Er hat ein Gefühlt, als könnte er diese Leidenschaft riechen, mit der Nase wahrnehmen, als haftete dem Zimmer der Geruch von Männerleidenschaft an ... er hebt erschrocken die Nase und schnuppert. Am liebsten möchte er in ein Kaffeehaus und die Zeitungen durchsehen! Borbolya geht ohne aufzuhören im Zimmer auf und ab. Er hat beide Hände in der Hosentasche, man sieht durch den Stoff, daß er sie zur Faust geballt hat. Szerb weiß nicht, was er aiüangen soll. Wenn man überhaupt etwas beginnen kann ... die Zeit vergeht! - Ludwig - sagt er -, ist es wirklich so ein Malheur, wenn es Büchler erfährt? Borbolya bleibt stehen. - Ein Malheur? - wiederholt er. - Wenn man einem die Luft zum Atmen nimmt? Der Vorhang geht auseinander Im nächsten Augenblick schrillt das Telephon. Borbolya hängt ab. - Sind Sie es, Ludwig? - fragt eine Frauenstimme. - Ich bin außer mir ... es ist etwas Schreckliches geschehen ... - Um Gottes willen - was gibt es, Kat? - Sie sollen meinen Namen beim Telephon nicht aussprechen - die Stimme klingt gereizt - wie oft habe ich Sie schon gebeten ... Sie sind unverantwortlich leichtsinnig! ... Übrigens ist es Ihnen gelungen, mein Leben zugrunde zu richten! ... Irgendein Weib hat telephoniert, die behauptet, ihre Braut zu sein ... nächste Woche hätte angeblich die Trauung stattfinden sollen ... ich hätte Sie verführt, sagt sie, und wolle Sie dazubringen, mich zu heiraten ... sie wird es nicht dulden, sagt sie, ich soll mich nicht der Hoffnung hingeben ... Sagen Sie, haben Sie den Verstand verloren ... sind Sie ganz wahnsinnig geworden?

Next

/
Oldalképek
Tartalom