Arany János - Győrei Zsolt (szerk.): Der ruf der Nachtigall (Budapest, 2019)

IV - „Auf mir sorgt er für Größe, und unten ist er tief” - Der Falter

Der Falter Ein grüner Falter treibt im Wind Wie ein Herbstblatt, fallend und blind, Fliegt keine Blumenblüten an, Schaukelt im Staub am Wegesrand. Ihn schmückt kein Samt, kein Seidenglanz, Ihm fehlt das Leuchten, Eleganz, Auf der Höhe seines Lebens Sucht man Farbenpracht vergebens. Auch er hat für ein paar Stunden Den Duft der Liebe gefunden, Jetzt verstreut er fleißig Samen Ohne Furcht vor den Gefahren. Wenn er im Kelch kleben bliebe, Dann fehlten die frischen Triebe, Doch er sitzt da ohne Sorgen, Soll vertrauen auf ein Morgen... Falter, nutz die Sommertage, Immer droht dir Todesplage, Stürme, die ganz plötzlich wüten, Eis und Regen, die dich töten. Falter, du kannst mir dankbar sein, Dass ich dich sah, im Staub allein, Hätte ich mutig hoch geblickt, Hätt ich dich in den Tod geschickt. Was zeigt mir oben unsre Welt? Alles verhüllt ein Nebelzelt, Die Vögel kann ich nicht sehen, Nur dich, im Straßenstaub stehen. Den Flug der Amsel seh ich nicht, Mich quält der Sonne fahles Licht, Doch lässt der Mutterboden Meine Augen sich erholen. Mein Schicksal, meine Sorgenlast, Haben bedrückend mich erfasst, Samen der Hoffnung streu ich nicht, Ich suche Rast von aller Pflicht.

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