Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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ganz neue Lebensform kennen, die Welt derjenigen, die für andere handeln, der Gemeinschaft jener, die die Gestaltung und Verbesserung von Menschheit und Gesellschaft auf sich nehmen, wonach er sich schon seit so langer Zeit, seit seiner Jugend gesehnt hatte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis erkannte er die lebensbedrohende Gefahr und kehrte eilends nach Ungarn zurück. Er selbst schrieb darüber in seiner Autobiografie: „Das zu dieser Zeit zunehmend hitzigere deutsche politische Leben, das die Straßen überströmte und auch den Alltag der Menschen vollkommen ausfüllte, bestach mit seinen spektakulären Formen meine schriftstellerische Vorstellung und verband mich durch die täglichen Kämpfe eng mit der Wirklichkeit. Die nach der sowjetischen damals größte kommunistische Partei Europas führte einen hoffnungslosen, doch zähen Kampf gegen den sich rasch entwickelnden Nationalsozialismus. Als Hitler und seine Leute im Herbst 1932 auf den Schultern mehrerer Millionen Wähler in das Parlament, d. h. in die Weltgeschichte, einzogen und ich am kommenden Tag aus Berlin abreiste, da wusste ich bereits, was ich zu tun hatte. Im Alter von beinahe vierzig Jahren, nach einer Kraftanstrengung von fünfzehn Jahren fand ich zur Wirklichkeit zurück und wurde schließlich Schriftsteller, wurde vom Rebellen zum Revolutionär.“ Der Entschluss ließ nicht lange auf sich warten: Anfang I 933 begann er mit der kleinen Trilogie Szemtől szembe [Von Angesicht zu Angesicht], die nichts anderes ist, als eine besondere Zusammenfassung, eine künstlerische Verallgemeinerung der Berliner Erlebnisse, der jüngsten politischen Erfahrungen des Autors. Eine Wendung zum Realismus - so könnte man die künstlerische Gestaltung dieses Werkes mit jener Ergänzung charakterisieren, dass dieser Realismus nicht in den gewohnten Spuren verläuft. Er ließ all jene Erträge der Künste miteinander verschmelzen, die eine Vertiefung, Differenzierung und Modernisierung der Darstellungstechnik versprachen. Dér/fasste die Herausforderungen der visuellen Kultur, der Fotografie und des Films, in gewisser Weise als Bahnbrecher auf, indem er in Anlehnung an László Moholy-Nagy die Methode der „Lichtgestaltung“ als erster in die Sprache der Prosa übertrug. Hinsichtlich des gesamten Lebenswerks ist Szemtől szembe ein bedeutendes Werk, das trotz dessen eher als eine Fingerübung zu dieser neuen Methode zu betrachten ist, welche sich später in seinem Meisterwerk, dem Roman Der unvollendete Satz, vervoll- kommnete und bei dessen Bearbeitung die Erlebnisse und Erfahrungen aus den Berliner Jahren 1931/32 eine bestimmende Rolle spielten. (Der hier veröffentlichte Text ist ein Ausschnitt aus dem gleichnamigen Band des Autors, der I 994 beim Verlag Argumentum erschienen ist.) Aus dem Ungarischen von Éva Zádor 207

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