Török Dalma (szerk.): Mantel der Traume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien, 1873-1936 (Budapest, 2011)

Die stadt als artefactum - Geheimnisse der formen

Im ungarischen Menschen lebt unbewusst und furchterregend die Ahnung eines Fluches, jene der Unersättlichkeit, der Fluch der Halbseelen. (...) Der Künstler, der ein wenig Genie ist und Ungar, schleppt diesen Fluch selbstverständlich als eine tausend Zentner schwerere Last auf seiner Seele. Und wieder gibt es einen ungarischen Grund dafür, dass er kein Haschisch dazu isst, das bereits das Gift höherer, feinerer Nervensysteme ist, sondern notgedrungen und stilgerecht den Weinkelch oder die Schnapsflasche in der Hand hält. | Endre Ady: Das ungarische Pimodan Wir erkennen den tiefen Sinn des Lebens, und die Dämmerungen und Dunkel­heiten erhellen sich uns. Die Klänge überdecken wie zarte und frische Mädchen­lippen unseren Körper mit Küssen. Die Farben und Linien erzittern in ihrer neuen, uralten, reinen Art in unserem Gehirn und Rückgrat. Und nun, da sie nicht mehr jenen Farben und Linien gleichen, die unsere Augen einst sahen: zeigen sie uns das große Geheimnis der Form. Géza Csáth: Opium ATTILA SASSV: OPIUMTRÄUME. 1909 (AUSSCHNITT) DRUCK (LITERATURMUSEUM PETŐFI. BUDAPEST)

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