Török Dalma (szerk.): Mantel der Traume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien, 1873-1936 (Budapest, 2011)

Studien - Ilona Sármány-Parsons: ein begeisterter wiener mit ungarischer identität

Die Synthese seiner multiplen Identitäten ist sein reiches Lebenswerk, von dem selbst die Spezialisten nur den in den Büchern publizierten, kleineren Teil kennen, den Teil, der in Zeitungen und Fachzeitschriften verstreut ist - die ersten zwei Drittel seines Werkes - gilt es noch zu entdecken. ANMERKUNGEN 1 Budapest és környéke [Budapest und seine Umgebung] Ráth Mór. Budapest 1873 2 Adolf Ágai (Rosenzweig) (1836-1916) war Schriftsteller und Journalist. Er ging in Pest und Nagykőrös auf das Gymnasium, wo János Arany sein Lehrer war, in Wien bekam er sein Diplom als Arzt, zog dann aber 1867 nach Pest zurück und arbeitete dort als Journalist. Auf Wunsch von Andrássy gründete er das Witzblatt Borsszem Jankó, dafür schrieben Mór Ludassy, János Pompéry, Aurél Kecskeméthy, István Toldy, Jenő Rákosi, Lajos Dóczi und Ludwig Hevesi. „Manchmal schicken auch Pál Greguss Gyulai, ja sogar János Arany ein paar Ideen für das Blatt, die Zeitung entsteht aber eigentlich bei den Treffen im Café Kávéforrás [Kaffeequelle]", berichtet Aladár Komlós. Ágai redigierte das Blatt Borsszem Jankó unter dem Namen Csicseri Bors bis zum Jahr 1910, viele der darin immer wieder auftauchenden Figuren erfand er selbst. Unter dem Pseudonym Onkel Forgó redigierte er die Zeitung Kis Lap [Kleines Blatt], die erste populär gewordene Kinderzeitung in den Jahren 1871 bis 1904 und schrieb bereitwillig Jugendliteratur. Im Feuilleton publizierte er unter dem Namen Porzó. 3 Miksa Falk (1828-1908) war Publizist und politischer Schriftsteller. Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr schrieb er für die deutschen Blätter in Pest. 1847 wurde er Doktor der Philologie an der Universität in Pest. Zwischen 1847 und I 867 lebte er in Wien und war dort Mitarbeiter des liberalen Blattes Wanderer. Zwischen 1858 und 1860 war er Mitarbeiter von István Graf Széchenyi in Döbling, der großen Einfluss auf seine politischen Ansichten hatte. 1861 wählte ihn die ungarische Akademie der Wissenschaften auf Vorschlag von Ferenc Deák zu ihrem Mitglied, im gleichen Jahr eröffnete Innenminister Schmerling wegen eines Artikels einen Prozess gegen ihn, er wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er war einer der beliebtesten Publizisten in der Zeit des Absolutismus und ein unbedingter Anhänger des Ausgleichs mit Österreich. Siehe Aladár Komlós: Magyar zsidó szellemtörténet a reformkortól a Holokaustig [Die ungarisch jüdische Geistesgeschichte von der Reformzeit bis zum Holocaust], I. Band. Verlag Múlt és Jövő. Budapest 1977, S. 89-90. 4 Dazu gehörten außer Miksa Falk und Adolf Ágai auch Mór Ludassy (1829-1885) und Adolf Dux (1822-1881) 5 Adolf Dux übersetzte das Drama Bánk Bán von József Katona, Sándor Petőfi und József Eötvös, Mór Ludassy übertrug Sándor Petőfi und Mihály Vörösmarty, Lajos Dóczi wiederum 1892 Az ember tragédiája [Die Tragödie des Menschen] von Imre Madách ins Deutsche. 6 Komlós, S. 254 7 Karcképek az ország fővárosából [Skizzenbilder aus der Hauptstadt des Landes] Budapest 1876. 8 Éva Somogyi: Egy magyar hivatalnok a bécsi külügyminisztérium szolgálatában [Ein ungarischer Beamter im Dienst des Wiener Außenministeriums] Gedenkbuch zum 70. Geburtstag von Zsuzsa L. Nagy. Redigiert von János Angi und János Bartra. Debrecen 2000. 9 Aladár Komlós, S. 240-245 10 Diese Informationen verdanke ich meiner ehemaligen Professorin Anna Zádor, deren Mann mit Ludwig Hevesi verwandt war, so konnte er mit 139

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