József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)

135 Vilmos Tauffer (1851—1934) war von 1881—1918 öffentlicher und ordent­licher Professor an der II. Frauen- und Geburtsklinik. Er nähte zum ersten Mal auf der Welt einen durchschnittenen Harnleiter, und hatte bedeutende Verdienste auf dem Gebiet der Einbürgerung moderner Operationen in Ge­burtshilfe und Gynäkologie in Ungarn. Auch die Reform der Hebammenaus­bildung und die Ausarbeitung der Vorschriften der Geburtshilfe sind mit seinem Namen verbunden. 127 Endre Högÿes (1837—1906) war einer der hervorragendsten medizinischen Forscher Ungarns. Zuerst in Klausenburg (1875), später, ab 1883 bis zu seinem Tode in Budapest, war er Professor für allgemeine Kranken- und Heilkunde sowie Bakteriologie an der Universität. Seine Tätigkeit war sehr vielseitig. Er modifizierte Pasteurs Schutzimpfungen gegen die Tollwut, begann in Ungarn als erster mit bakteriologischen Forschungen und gründete Krankenhäuser und das Pasteur-Institut. In seinem zwischen 1881—1885 verfaßten dreibändigen Werk beschrieb er als erster „den Reflexbogen des Gleichgewichtssinns und dessen Reaktion auf Drehungen sowie auf elektrische Reizimpulse''''. 133, Sándor Korányi (1866—1944) wurde, auf den Spuren seines Vaters, ein her­134 vorragender Internist. Von 1908 an war er Professor für innere Medizin und der international anerkannte Begründer der modernen Physiologie und Patho­logie der Nieren. Auf Grund der Senkung des Gefrierpunktes von Blut und Harn entwickelte er als erster die abgeändert noch heute gebräuchliche zweck­dienliche Methode zur Nierenfunktionsprüfung (spezifisches Harngewicht). Als erster klärte und beschrieb er den Begriff der unzulänglichen Nierenfunktion und wurde damit zu einem der Begründer der funktionellen Pathologie. Mit seinem pädagogischen Wirken schuf er eine bedeutende Schule. 137 Károly Than (1834—1908) war eine international anerkannte Autorität des Chemieunterrichts an der Universität. Von 1862 an leitete er den Lehrstuhl für Chemie an der Pester Universität, und auf seine Initiative hin wurde 1872 das I. Chemische Institut errichtet. Von 1895 an gab er die „Ungarische Chemische Zeitschrift" (Magyar Chémiai Folyóirat) heraus. Bei der Entwicklung der ungarischen chemischen Fachsprache spielte er eine bedeutende Rolle und war der Redakteur des chemischen Teils des zweiten Arzneibuches . Außer den interessanten Instrumenten und Geräten in dem Schaukasten, der die Wirksamkeit der erwähnten Wissenschaftler dokumentiert, sind auch einige namhafte Zeugnisse der medizinischen und pharmazeutischen Geschichte 129 zu sehen : der Brief von Mihály Táncsics, dem Revolutionär und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, an Dr. József Egei, der an ihm eine erfolgreiche Augen­operation vornahm; der Brief der berühmten Sängerin und Schauspielerin Lujza Blaha an Vilmos Tauffer; eine der ersten ungarischen Röntgenaufnahmen aus der Zeit der Jahrhundertwende; ein Brief von Sándor Korányi an Tauffer. Von den Büchern seien das grundlegende Werk von Károly Than sowie die 78

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