József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)

logie. Die ausgestellten Instrumente (Kehlkopfspiegel, Nasenspekulum, Ohren­spiegel, Zungenspatel, Kehlkopfsonden, Pinsel usw.) vermitteln dem Besucher einen Begriff vom Niveau der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde dieser Zeit. Dieser Abschnitt der Ausstellung wird von einer „Hausapotheke" aus der Neorenaissance abgeschlossen (19. Jahrhundert), die wahrscheinlich aus ir­gendeinem Kloster stammt. Die verbliebenen Glasgefäße verleihen einen Be­griff davon, zur Heilung welcher Krankheiten geeignete Arzneien ursprünglich zur Verfügung gestanden sind. Hier ist auch das Porträt von Móric Szentkirályi (1807—1882) zu sehen, der als liberaler Politiker zahlreiche Vorschläge erbrachte zur Schaffung von Kin­derschutzinstitutionen. Er nahm am Freiheitskampf teil, erwarb zur Zeit der Willkür-Herrschaft sein Ärztediplom und übte in Pest eine Armenpraxis aus. XIII. DIE MIKROBIOLOGISCHE REVOLUTION UND DIE MEDIZIN IN UNGARN Die um die Mitte des 19. Jahrhunderts begonnene vielseitige Entwicklung teilte die Medizin in Fachzweige. Die spektakulärste fachliche Erfolgsserie ist mit der Mikrobiologie verknüpft. Die Geschichte der Forschungen auf diesem Gebiet läßt sich — stark vereinfacht — in folgende Abschnitte gliedern : 1. Entdeckung der mikroskopischen Lebewesen (Leeuwenhoek , 1683); 2. der Beweis, daß die mikroskopischen Lebewesen Krankheiten verur­sachen können (Agostino Bassi, 1771—1856); 3. Widerlegung der Lehre von der Urzeugung, vom Beginn des 17. Jahrhun­derts — Francesco Redi (1626—1697), Lazzaro Spallanzani (1729—1799) usw. — bis zu Pasteur. Louis Pasteur (1822—1895) kam um 1867 zu dem Ergebnis, daß „es keine Gärung ohne Mikroorganismen gibt und jede einzelne Gärung von bestimmten Bakterien hervorgerufen wird ." Neben den Porträts der Großen der Zeit — Pasteur, Koch (1843—1910), Metschnikov (1845—1916), Röntgen (1845—1923) und Ehrlich (1845—1915) — zeigen wir die Unterschriften der ersten Arzte, die den Nobel-Preis erhielten. In zwei Glasvitrinen zeigen wir — auf Schaupuppen — den Cambridger Ehrendoktortalar von József Fodor sowie die Uniform eines Honvéd-Ober­124 arztes aus der Zeit um die Jahrhundertwende, einen Arztdegen und den Tschako 125 eines Regiments arztes. 1. Die antiseptische Methode in der Chirurgie —Lister Die antiseptische Methode ist eine der Formen des Kampfes gegen die Infek­tion. Ihr Wesen besteht in der Vernichtung der krankheitserregenden Mikro­organismen auf physikalischem oder chemischem Wege. Diese revolutionäre 76

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