József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)

unsere Unterstützung ... Was Semmelweis tat, gereicht nicht nur uns, sondern allen Ärzten, nicht nur seiner Heimat, sondern auch unserer, ja der ganzen Welt zu Ehren ." 5. Die Entstehung der Pes er medizinischen Schule und der fachärztlichen Schulen Die „Pester medizinische Schule", deren Verdienst es war, daß sie die medi­zinischen Wissenschaften in Ungarn auf ein europäisches Niveau hob, ent­behrte auch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts keiner großen Namen. Ihre Entwicklung verlief ungebrochen. Der Begründer der Bókaÿ-„Dynastie", János Bókai sen. (1822—1884) 119 modernisierte an der Pester Universität die Kinderheilkunde. Der erste bedeu­tende Vertreter der medizinischen Physik in Ungarn war Jenð Jendrassik (1824—1891). Auf Grund seiner Pläne wurde das physiologische Institut der Universität erbaut, das damals zu den modernsten Instituten Europas zählte. Ein bedeutender Biologe und Professor der Zoologie und der vergleichenden Anatomie war Tivadar Margó (1816—1896), der sich im Darwinistischen Geiste und auf evolutionärer Grundlage mit der Klassifizierung der Tiere beschäftigte. Frigyes Korányi (1827—1913) — der hervorragende Arzt aus dem Kreis 117, um Balassa — war ein Internist von europäischem Ruf. Nach dem Freiheits- 118 kämpf wurde er aus Wien und Pest in seinen Geburtsort Nagykálló verbannt, wo er seine Praxis fortsetzte. Die ungarische Medizin aber konnte auf sein Wissen nicht verzichten. Von 1866 bis 1908 wirkte er als Universitätsprofessor und beteiligte sich an der Ausarbeitung der Reformen des Gesundheitswesens . Seiner Initiative ist es zu verdanken, daß in Ungarn mit der Bekämpfung der Tuberkulose begonnen wurde. Als Arzt handelte er nach den fortschrittlichen und modernen auffassungen und fand dabei ungeteilte Anerkennung. Die zweite farbige Persönlichkeit dieser Generation war Lajos Arányi (1812— 116 1887), der das erste Institut für pathologische Anatomie in Ungarns aus eigenen Mitteln einrichten ließ. Von 1861 bis 1873 war er ordentlicher Professor für pathologische Anatomie, doch verdanken ihm auch die Archäologie, Museo­logie und der Denkmalschutz viele Anregungen. Seine Zeitgenossen waren der Internist Professor János Wagner (1811—1889), József Török (1814—1894), Professor für Gerichtsmedizin und Gesundheitswesen sowie der berühmte Augenarzt Ignác Hirschler (1823—1891), der längere Zeit hindurch behandeln- 120 der Arzt von János Arany war. In den Vitrinen haben wir Instrumente der Zahn- und Augenheilkunde sowie 123 einige interessantere Brillen aus der Sammlung des Museums ausgestellt. Besondere Aufmerksamkeit verdient wohl der Kehlkopfspiegel von Jan Czer- 121, mák (1828—1873), den er 1858 konstruierte. Der seiner Herkunft nach böh- 122 mische Czermák war 1858—1860 Professor an der Universität Pest für Physio­75

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