József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)
Das Geburtshaus von Semmelweis—Heim des Museums (J. Antall)
Bestand des Archivs der Hauptstadt, sind jene Tabáner Erfassungslisten (Conscriptions blätter) zu finden, aus denen hervorgeht, wer 1805—1830 Eigentümer und Bewohner des Meinđ sçĥen Hauses, heute des Hauses Apród utca 1—3, war. József Semmelweis , der Vater von Ignác, war noch ledig, als er hier 1809— also vor der Feuersbrunst — mit seinem Kompagnon Simon Gerhard unter den Bewohnern des Hauses geführt wurde. Hier wohnte er aber auch nach seiner Heirat im Jahre 1810 (dem Jahr der Tabáner Feuersbrunst). In der Erfassung von 1815 ist die Familie Semmelweis mit den drei älteren Söhnen (József, Károly, Fülöp) und mit dem Gesinde angeführt. 1817 kommt Julianna Semmelweis hinzu und 1819 und 1821 der später weltberühmte Arzt Ignác Semmelweis (1821 ist er schon mit seinen zwei jüngeren Brüdern, János und Ágoston, vermerkt). Beim Aufsetzen der Erfassungslisten wurde das Alter angegeben: und dann dementsprechend das Geburtsjahr errechnet, do daß es oft sehr abweichende Geburtsdaten gibt. Schon die Zahl der Hausbewohner läßt darauf schließen, daß das Haus nach der Feuers brunst größer wiederaufgebaut wurde, denn statt der früheren 23 hatte es nunmehr 38 Bewohner. Außer der Familie Semmelweis wohnten im Meinđ sçĥen Haus die Familie des Eigentümers sowie (in verschiedenen Jahren) die Familien Pfisterer, Tÿrñauer und Kényesi, des weiteren Benedek Virág, der berühmte Pauliner (Ordensgeistlicher) und Dichter (1815), und das zahlreich Hausgesinde. Später siedelte Benedek Virág in das gegenüberliegende Haus Apród utca 10 über. Im Juni 1823 gab József Semmelweis seinen Kunden bekannt, daß er sein Geschäft in das 1822 von Demeter Bandy gekaufte Haus verlegt habe. Der Text der zeitgenössichen Mitteilung lautet wie folgt: „Nachricht. Ich gebe mir die Ehre, gehorsamst anzuzeigen, daß ich meine seit 17 Jahren im Hause des Hm Joh. v. Meinđl im Taban bestehende Material-, Speçereÿ- und Farbwaren-Handlung nunmehr in mein eigenes Haus, obigem gegenüber, übersetzt habe. Für das mir bisher geschenkte Zutrauen bringe ich hiermit meinen verbindlichsten Dank dar, und bitte, mir dasselbe auch ferner in meinem Hause gütigst zu schenken, welches ich durch redliche und prompte Bedienung zu rechtfertigen stets bemüht seyn werde. Untertĥänigster Joseph Semmelweis, bürg . Handelsmann." József Semmelweis warb auch ansonsten oft für die Waren seines Ladens Zum weißen Elefanten, bald für den Blättertabak (1813), bald für Mórer und Csókaer Altweine, aber auch für das Kölnischwasser Marke „Drei Lilien" (1830). Am Leben des Stadtteils nahm er regen Anteil, wofür nicht nur seine Stellung innerhalb der Bürgerschaft spricht, sondern auch die Mitteilungen, die er im Auftrag kundtat, seine Zeugenschaft bei der Aufstellung von Testamenten und seine Beziehungen zu den reichen griechischen Familien. Daraus können wir feststellen, daß sich das Geschäft von József Semmelweis — wie es die Conscriptions blätter beweisen — 1806—23 im Meinđ sçĥen Haus befand, und hier hatte die Familie auch ihren Wohnsitz. Das Eckhaus, das 13