József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Das Geburtshaus von Semmelweis—Heim des Museums (J. Antall)

barockem Stil mit klassizistischem Einschlag. Bei der großen Tabaner Feuers­brunst (1810) wurde auch dieses Haus zerstört, alsbald aber wieder aufgebaut. Damals allerdings schon im Zopfstil, den es bis heute beibehalten hat. Die Spuren der Feuersbrunst sind auch heute noch vorhanden, bei der letzten Re­staurationstieß man immer wieder auf alte verrußte Mauerteile. Der Baumeister ist vorerst unbekannt, ebensowenig wissen wir, wer den barocken Bau bzw. den späteren im Zopfstil entworfen hat. Das einstöckige Gebäude mit einer Fensterflucht von 2+3+3 + 3 + 2 ist durch einen Risalit in der Mitte und zwei Seitenrisalite plastischer gestaltet; sie gliedern zugleich die Wandflächen, die das Erdgeschoß und das Obergeschoß zusammenfassen und in gepaarten Konsolen enden. Zwischen diesen liegen am Hauptgesims die hervorspringenden Girlanden, mit denen die Girlanden unter den Fenstern korrespondieren. An der Seitenfassade zur Sándor-Treppe beleben Fensteröffnungen die einfache, sechsachsig gestaltete Wand. Auf der anderen Seite, dem Haus Zum Hirschen zu, ist das Haus durch eine Brandmauer abge­schlossen. In Anbetracht des Tabáner Stadtbildes und der wunderbaren Aus­sicht auf das Burgschloß ist für das hier anschließenbe Gebäude eine besonders umsichtige Planung erforderlich. Dieses Grundstück steht heute noch leer, denn es wäre ein großer Fehler, hier übereilt und unbedacht zu bauen. Ein an sich vielleicht ansprechendes Gebäude könnte nicht nur die Wirkung der umliegen­den Baudenkmäler zerstören, sondern auch seine eigene. Jedenfalls ist es nicht leicht, bei diesem Bauvorhaben die natürliche Schönheit und die historische Stimmung der Lage mit den Baubedürfnissen der wachsenden Großstadt ab­zustimmen. Das ist leider weder in der Vergangenheit immer gelungen, noch läßt es sich heutzutage in allen Fällen verwirklichen. DAS GEBURTSHAUS VON SEMMELWEIS Im Unterschied zur Behauptung von mehreren Semmelweis-Monographien war das Geburtshaus von Ignác Semmelweis niemals Eigentum der Familie. Da­rum kam immer wieder die Frage auf, ob das als Geburtshaus von Ignác Sem­melweis bekannte Gebäude überhaupt Beziehung zur Familie hatte, ob es be­gründet sei, dieses Baudenkmal als Semmelweis-Haus zu bezeichnen. Im Archiv der Hauptstadt Budapest (Fővárosi Levéltár) wird die Grundbuch-Conscrip­tion verwahrt, aufgrund der wir folgendes feststellen können : 1814—44 war das Haus Eigentum von János Meinđl und seiner Familie, der ein Geschäftsmann und angesehener Bürger der Stadt war; 1844—52 gehörte es Lőrinc Jankovits und dann I.eó Schallinger und seinen Erben. 1906, als am Geburtshaus von Ignác Semmelweis die Gedenktafel angebracht wių^đe, war es bereits Eigentum des Delikatessenhändlers Márton Wolf. Ebenfalls im Material des „Ofener Archivs" (Budai Levéltár), heute ein 12

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