József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)

Das Geburtshaus von Semmelweis—Heim des Museums (J. Antall)

DAS GEBURTSHAUS VON SEMMELWEIS — HEIM DES MUSEUMS N ur wenige Baudenkmäler erinnern heute noch an den alten Budaer Stadtteil Tabán. Eines dieser Denkmäler ist das Geburtshaus von Ignác Semmelweis in der Apród utca 1—3. In einer malerischen Umgebung am Südfuß des Budaer Festungsberges steht es unterhalb der erhalten gebliebenen und restaurierten Reste des mittelalterlichen Palastes und der Festungsmauer. Vorerst ist dieser Teil des Stadtbildes noch nicht abgeschlossen, doch seine Bedeutung kann auch so schon abgeschätzt werden. DER ALTE TABÁN Stimmung und Romantik dieses Stadtteils haben die Phantasie der Chronisten des Hauses immer wieder beflügelt. Sie vermuteten hier ursprünglich ein mit­telalterliches Kloster, einen türkischen Harem oder eben eine Tscharda. Die Wirklichkeit aber ist keineswegs so romanhaft. Die heutige Apród utca (Pa­gengasse) stand schon im Mittelalter, ihre Häuser wurden jedoch bei der Entsetzung Budas von den Türken (1686) zerstört. Die nördliche Häuserzeile, in der auch Semmelweis' Geburtshaus steht, wurde erst in den letzten Jahr­zehnten des 18. Jahrhunderts erbaut. In der Nähe des regen Donauhafens, in der geschäftigen Raitzenstadt (Rácváros) wurde es erst wirklich lebendig, als 1767 die Schiffsbrücke über die Donau fertiggestellt wurde, deren Budaer Brückenkopf am Ende der Apród utca lag. Noch größer wurde der Verkehr nach dem Durchbruch der südlichen Festungsmauern und der Eröffnung des Neuen Tores (später Ferdinand-, Schloß- bzw. Tabaner Tor) zur Zeit Josephs II. (1780—90). Damit hatten alle, die auf den Festungsberg eilten — Studenten, 1,2 Bürger und Krämer — einen kürzeren Weg. Neben dem Semmelwe¿s-Haus führte die Palota utca (Schloßgasse) am Haus zum Hirschen (Szarvas-ház) entlang zum Neuen Tor. So wurde auch später dieser Abschnitt der Apród utca benannt, die erst 1879 ihren heutigen Namen erhielt. Entlang der verkehrsreichen Straße erwarben wohlhabende Kaufleute Grundstücke, um hier Häuser zu bauen. So wurde auch am Ende des 18. Jahrhunderts das Haus in der Apród utca 1—3 errichtet, ursprünglich in spät­11

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