Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)

TANULMÁNYOK — ARTICLES - Kapronczay Katalin: Egy magyar humanista polihisztor, Zsámhoky János (1531-1584)

28 Comm. de Hist. Artis Med. 210—213 (2010) studierte, - so wechselte Zsámboky zur Universität Ingolstadt. Hier übte der Professor der Rhetorik, der berühmte Cicero-Forscher Veit Amerbach (1503-1557) die größte Wirkung auf ihn aus. Im August 1550 hörte er schon in Straßburg die Vorlesungen von Johann Sturm ('1507-1589), im Herbst 1551 finden wir ihn in Paris, an der wohlbekannten und lang ersehnten Universität. Seine hochgeschätzten Professoren waren Ađrien Turnebe (1512­1565) , Professor der griechischen Sprache, Pierre de la Ramée (1515-1572), Professor der griechischen und lateinischen Philosophie, weiterhin Pascal Duhames, der Professor der Mathematik war. 1552 erreichte er den Magistertitel der Philosophie. Aus anderen Ge­sichtspunkten, wie z. B. seiner fachlichen Weiterentwicklung her dürfen diese Pariser Jahre auch hoch eingeschätzt werden: hier knüpfte er Bekanntschaft und Freundschaft mit dem Philologen und Buchdrucker Henri Estienne 1531-1598), der Mitglied einer der berühmtes­ten französischen Druckerfamilien war, und hier kaufte er die ersten griechischen Hand­schriften für seine spätere Sammlung. Nach Italien, in die Hochburg der Renaissance und des Humanismus kam er 1553, wo er mit der Aufsicht von György Bóna, des Neffen des Kardinals Miklós Oláh (1491-1568) beauftragt wurde, in der Gesellschaft eines anderen Oláh-Verwandten, Miklós Istvánffy (1538-1615). Von dieser Zeit an beschäftigte sich Zsámboky mit der Medizinwissenschaft, und zwar an der medizinischen Fakultät der Paduaner Universität. Zur vollständigen Wahr­heit gehört aber, dass ihn die Medizin nicht faszinierte, es stand auch nicht in seiner Ab­sicht, dass er später d¡e Heilkunde ausüben wollte, bloß er pass e sich dem zeitgenössischen Ausbildungsgang und der Mode an, die mit den Geheimnissen des menschlichen Körpers und mit der Medizinwissenschaft schlechthin bekannt werden wollten. Seine Aussage dar­über lautet: „ ...ich gab mich der Medizinwissenschaft hin , bis ich etwas Entsprechendes für mich finde ... ich werde meine Kenntnisse im Interesse meiner eigenen und meiner Verwandten Gesundheit verwenden. "' Unter seinen Kameraden - die später ehrenvolle Funktionen bekleideten, und namhafte Gelehrten ihres Faches wurden - findet man Namen, die zwar bekannt und berühmt waren, doch nicht alle den ärztlichen Beruf wählten. Zu ihnen kann auch Zsámboky gezählt wer­den. Alle strebten nach Erweiterung ihrer allgemeinen Bildung und besuchten fleißig die Vorlesungen an der medizinischen Fakultät. Vor allem darf hier János Balsaräti Vitus (1529-1575) erwähnt werden, der sich durch seine medizinische Praxis einen Namen er­rang, aber auch der bekannteste ungarische Humanist András Dudith (1533-1589), der spä­tere Bischof zu Csanád und Kanoniker zu Gran, weiterhin Ferenc Forgách (1530-1577), der künftige Bischof von Erlau gehören hierher, um nur die Bekanntesten zu nennen. In dieser Periode erlebte die medizinische Fakultät der Universität Padua ihre Blütezeit. Zu dem Professorenkorps zählten Andrea Vesalio (1514-1564), Giovanni Baptista Monte (Montañus) (1498-1551), Gabriele Fallopio (1523-1562), Andrea Barbadico usw. Es gibt keinen eindeutigen Beweis dafür, dass alle tatsächlich Zsámboky auch unterrichteten, - so z. B. Vesalius, - aber mit Fallopio stand er im unmittelbaren Kontakt, weil er dessen Vorle­sungen über Guy de Chauliac (cca,1300-cca. 1368) mit eigener Hand aufzeichnete. Zur Zeit des Rektorats von Andrea Barbadico schloss er seine medizinischen Studien ab und wurde Lizenziat. Die Prüfungen legte er bei Oddis de Oddus (1478-1558) und Vittorio 1 Sambucus, Ioannes: Poemata ... Patavii, 1555, 30-31. C¡t.: Bálint Nagy István:Sámboky János (1531-1584). In: Orvosi Hetilap (im weiteren: O.H.), 1929, 73, 17.

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