Kapronczay Károly szerk.: Orvostörténeti Közlemények 210-213. (Budapest, 2010)
TANULMÁNYOK — ARTICLES - Schultheisz Emil: Filozófiaoktatás az orvosképzésben a renszánsz humanizmus idején
22 Comm. de Hist. Artis Med. 2 1 0—213 (2010) eheñ, wurde die aus einer gefühlsbetonten Gottesverehrung hervorgegangene Naturverehrung zur Aufgabe proklamiert, dass die Natur zu erforschen und zu erklären sei. Für niemanden ist diese Aufgabe so wichtig, wie für den Arzt. Taurellus macht diese Naturerklärung zu einer Art moralischer Pflicht. Wie auch Jean Ferne und andere humanistische Ärzte, will er eine wahre Bildung, die den ganzen Menschen umfasst, wie das auch von Melanchthon gefordert wird. Die Arbeiten von Taurellus haben zur Entstehung eines neuen Konzeptes der Naturforschung nicht wenig beigetragen. Er vertritt die Freiheit der Philosophie und des Philosophierens in den Wissenschaften und in der Medizin, verwarf aber jeden Zwang einer menschlichen Autorität. Resümierend das bisher Gesagte steht also fest, dass das Studium der Philosophie und der Medizin voneinander nicht zu trennen waren. In den Statuten der meisten Universitäten war ein Studienplan festgelegt, in dem Logik und Philosophie zum eigentlichen Lehrfach des Medizinstudiums gehörten. Auch später werden die Stauten, nicht weniger auch die Universitäten vom Gedanken des Aristoteles durchdrungen, wie er ihn im Fragment De sanitate et morho zum Ausdruck bringt, und die Medizin aus didaktischen Gründen der Philosophie unterordnete. Der Prozess der Wissenschaftsentwicklung und die Entwicklung der Medizin in der Renaissance sind ohne den Einfluss der Philosophie unvorstellbar. Außer Zweifel steht, dass in den Statuten der Renaissance-Universitäten ein Studienplan fest-