Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 133-140. (Budapest, 1991-1992)

TANULMÁNYOK — ESSAYS - Vida, Mária: Die Heilige Elisabeth und die Betreuung der Aussätzigen in den Legenden und den ikonographischen Andenken des mittelalterlichen Ungarns

einer früheren Arbeit bereits hin. 35 Károly Róbert, ein Enkelsohn von Tochter des ungarischen Königs István V., der in die Erbschaft des 1301 ausgestorbenen Arpád'schen Fürstengeschlechtes getreten war, hielt sich für den Erben der Árpádén, und wünschte seine Kinder, seinen Nachfolger, in Ehre zu seinen ungarischen Ahnen zu erziehen. Laut Ferenc Lévárdy, dem Zusammen­setzer der übriggebliebenen Blätter des Legendari­ums, sei diese Sammlung ein Bruch, am Ende dessen, nach Maria Magdalena und der Heiligen Katharina, unter den Heiligen Frauen, nach größter Wahrscheinlichkeit auch die ungarische Königs­tochter hatte figurieren sollen. 36 Auch die Königin Maria, ihre Großmutter verehrte die Ahnen, die Heilige Elisabeth und die Selige Margarete inbrün­stig. Die toskanischen Wandmalereien in der Santa Maria di Donna Regina zu Neapel, welche die Legende der Heiligen Elisabeth darstellen, sind von Seite der neapolitanischen Anjous stolz als die Schaffung der ungarischen Urgroßmutter bekannt. 37 Die Elisabeth-Geschichte des Legendariums ist lei­der nicht übriggeblieben. Es hatte sich dagegen die Legende des Franziskus von Assisi in der Folgen­reihe der sich in Ungarn angesiedelten Mönchs­ordenstifter (Benedikt, Hl. Anton der Eremit, Bern­hard von Clairvaux, Franziskus von Assisi) erhal­ten. 38 Die Geschichten folgen der Zeitreihe ungari­scher Ordenstiftungen: Benediktiner (1002); Anto­niter (1095?); Zisterzienser (1142); Dominikaner (1221); Franziskaner (1232). Eine Miniatur der Geschichte des Heiligen Franziskus stellt dar, „wie er unter den Leprosen lebte". Um den Heiligen herum sitzen Leprosen. Er selbst, kniend vor einem Lepro­sen, wäscht ihm die Füße. Die braunen Hüte, mit auffallend breiten Stülpen, welche auf der Miniatur von zwei Leprosen getragen werden, sollten wahr­scheinlich zur vorschriftsmäßigen Kleidung gehören. Den textlichen Vorgang der Bildreihe kennt Lévárdy nicht. Die erst später geschriebene Legende kommt in ungarischer Sprache nach dem zwischen 1372—1400 geschriebenen lateinischen Original um 1448 das erste mal in dem Jókai-Kodex, das Reglement (vor 1529) in dem Virginia-Kodex vor. 39 Das erste heimische Porträt der Elisabeth ist auf dem Hausdiptichon von Endre (Andreas) III. (1292— 1301), des letzten Königs aus dem Arpád'schen Haus zu sehen, an der Seite unseres früheren Königs, des Heiligen László (Ladislaus). Es ist von einem venetianischen Meister zwischen 1290—1296 angefertigt Meister Severin: Die Heilige Elisabeth badet einen Aussätzingen im Leprosorium (1477—1485) [Ein Tafelbild am H. E. Altar in der Hl. Ägidius. Kirche zu Bartfeld (Bártfa, Bardejov)] 35 Vida, M.: Szent Kozma és Dámján magyarországi tisztelete (11—14. század) (Der Heiligen-Kosmas- und Damian-Kult in Ungarn. 11—14. Jh.). Századok (Jahrhunderte) 1981. 361. Dieselbe: Ursprung und Deutung der Verehrung der heiligen Kosmas und Damian in Ungarn (11 —14. Jahrhundert). Comm. Hist. Artis Med. 89—91 (1980), 81 36 A Magyar Anjou Legendárium (Das ungarischee Anjou-Legendarium). Eine Faksimile Ausgabe. Einleitung und die Legendentexte zusammengestellt von Lévárdy, B. Bp. 1973. 19 37 Bertaux, E.: Santa Maria di donna Regina e Varie senese a Napoli nel secolo XIV. Napoli, 1899. 50—52. II. 38 A Magyar Anjou Legendárium (Das ungarische Anjou-Legendarium). a. O. a. O. XLIX. Der Heilige Franz von Assisi. Szene Nr. 8. (Die 1—4 Szene sind verlorengegangen). Sanktpetersburg, Eigentum der Ermitage. Inv. Nr.: 16932. 39 A Magyar Anjou Legendárium (Das ungarische Anjou-Legendarium). a. O. a. O. Nyelvemléktár (Sammlung sprachlicher Andenken). VII, III.

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