Magyar László szerk.: Orvostörténeti közlemények 133-140. (Budapest, 1991-1992)

TANULMÁNYOK — ESSAYS - Kapronczay, Károly: Ungarisch—polnische Kontakte auf dem Gebiet der Medizin

Relativ wenig wissen wir über die Tätigkeit Lipót Kamenski, der Unterarzt des 18. Bataillons war, sowie über Ferenc Szotowski, der als Hauptmann Oberarzt der polnischen Ulanen war 43 . Die Polnische Legion besaß einen selbständigen Ärztekorps, der vom Oberstabsarzt Romuals Zurowski (1813—1883) geleitet wurde. Er absolvierte seine Medizinstudien im Jahre 1844 in Wien. Zu diesem Korps zählte noch Ignác Stasziniewicz Oberarzt, der seine Krankenhausstellung in Wien im Interesse des ungarischen Freiheits­kampfes verließ. Am 20. August 1848 trat er zum medizinischen Dienst des Honvédheeres. Er war ein Arzt im 38. Honvéd Bataillon, später, ab April 1849, diente er in der Polnischen Legion. Nach der Niederlage des Freiheitskampfes flüchtete er ins Ausland. Am Anfang der 1860er Jahre siedelte er sich Ungarn an und lebte bis zu seinem Tode in Arad 44 . Unter den Ärzten der Polnischen Legion kommt der Name des Doktors der Medizin Ferenc Spaczek (1799—1859) vor, der seine Medizinstudien in Wien verrichtete, dann in seiner Geburtsstadt Poznan lebte. Nach dem Sturz des 1831er polnischen Aufstandes ließ er sich auf ungarischem Boden nieder. Im Sommer 1848 schloß er sich der Polnischen Legion an. Nach der Waffenstreckung bei Világos flüchtete er in die Türkei, und war in Kiutahia der Arzt von Lajos Kossuth. Im Jahre 1851 entfernte er sich — in der Begleitung von Kossuth — in die Vereinigten Staaten Amerikas, nach Philadelphia, Columbus, Montgomery, wo er als Hausarzt des ehemaligen Präsidenten der Ungarischen Republik arbeitete. Er blieb in Amerika und verstarb in New York 45 . Es sollen noch die ungarischen Ärzte des Generals Josef Bern eine Erwähnung finden: Károly Hammer­schmidt, Antal Schneider und Móricz Kálazdy. Die mesiten von diesen Ärzten begleiteten den General in seine türkische Emigration und nahmen an seinem dortigen Leben teil 46 . Einige von ihnen konnten eine glänzende türkische Karriere aufweisen und pflegten bis zu ihrem Tod das Andenken des legendären Generals Bem. Nach dem Sturz des ungarischen Freiheitskampfes von 1848/49 entwickelten die ungarisch —polnischen medizinischen Beziehungen eigenartige Formen. Dazu gibt ein Beispiel Josep Died (1804—1878), der namhafte Professor der Internistik der Krakauer Universität und regierender Bürgermeister der Stadt. Aus ungarischen Memoiren ist bekannt, wie enge Beziehungen er während seines Wiener Aufenthaltes mit den ungarischen Kollegen hatte. Weiterhin ist bekannt, wie viel er im Interesse der flüchtigen ungarischen Honvéds unternahm, welche Bestrebungen schließlich seine Verweisung aus Wien zur Folge hatte. KONTERTE UNSERER BEIDEN LÄNDER ZUR ZEIT DES DUALISMUS Zur Zeit des Dualismus bildeten sich neben den wohl bekannten Beziehungen neue Gebiete der ungarisch —polnischen medizinischen Kontakte heraus. Die traditionsgebundenen Gebiete des Universitäts­unterrichtes erweiterten sich auf jenen Territorien, die dem Habsburgreich angeschlossen wurden. Die ungarische medizinische Fakultät wurde auch weiterhin von polnischen Studenten besucht, wenn ihre Zahl auch an Bedeutung verlor. Immerhin waren es noch immer 21 Personen, die aus Galizien stammten, und in Pest ihr Doktordiplom erwarben. Die immatrikulierten Studenten waren etwa 80. Jene, die an der Pester Medizinischen Fakultät absolvierten, waren die folgenden: 1850/51: Lipót Taffei, Podgórze, Galizien; Karol Rechtenberg, Lemberg, Galizien; János Listopacki, Krakau, Galizien; 1852/53: Edward Kriczner, Oswiencin, Galizien; 1854/55: Phoebus Chamajdes, Lemberg, Galizien; 1856/57: Wladyslaw Wite, Lemberg, Galizien; 1857/58: Fridolin Waleski, Krakau, Galizien; 1859/60: Ferenc Kremniczki, Zips; 1861/62: Sándor Simenski, Zips; 1867/68: Ferenc 43 Siehe Anm. 40. S. 208 44 Siehe Anm. 40. S. 211 « Siehe Anm. 40. S. 209 46 Kapronczay, Károly: Az 1848—49. évi szabadságharc volt honvédorvosainak sorsa török földön (Das Schicksal der ehemaligen Honvedärzte im Freiheitskampf vom Jahre 1848—49 auf türkischem Boden). Honvédorvos, XXXI. Jg. 1979. 3—4. Nr. S. 301—308

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