Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Baron, Frank: Wolfgang Talhauser Pannonicus és Theophrastus Paracelsus — kiegészítések egy barátság történetéhez (német nyelven)
Bewegung, deren Spiritualismus früh die Ablehnung durch das Luthertum erfuhr, schließlich auch, trotz anfänglicher theologischer Verwandschaft, zum Bruch mit dem oberdeutschen und schweizerischen Protestantismus führte. Fünf Briefe Schwenckfelds an Talhauser sind erhalten; keiner aber von Talhauser an Schwenckfeld." Talhausers Überlieferung nach Tübingen und der dortige Aufenthalt bis 1544 hing mit dieser Parteinahme für Schwenckfeld eng zusammen. Um den Herzog Ulrich von Württemberg (1487—1550) sammelten sich die Anhänger Schwenckfelds und wurden eine Zeitlang befördert. Auch Talhauser wurde zu ihm berufen, und er diente dem Herzog als Arzt und Rat. Am 31. Mai 1558 schrieb Matthias Garbiz in einem bis jetzt nicht berücksichtigten Brief an Philipp Melanchthon, daß Talhauser in Tübingen eine Disputation gegen Mißbräuche in der ärztlichen Praxis abhalten solle. Garbiz wußte von keinen Veröffentlichungen Talhausers. Er war Talhauser gegenüber jedenfalls nicht freundlich gesinnt, denn als Schüler Melanchthons befürwortete er den Vorschlag seines Lehrers für die Stelle, die nun Talhauser mit Hilfe des Herzogs besetzte. Der Schützling Melanchthons, Sebald Hawenreuter, dem ein Lehrstuhl der Medizin versprochen wurde, mußte 1540 resignieren. Garbiz freute sich, daß Leonard Fuchs unter anderen Talhauser heftig bekämpfen würde. 12 Es ist überraschend, den berühmten Fuchs unter den Gegnern von Talhauser zu sehen. Als Talhauser 1538 wegen seiner Vorrede zur Großen Wundarznei angegriffen wurde, hatte er sich bereit gezeigt, seine Meinungen von Fuchs überprüfen zu lassen und ihn um ein Gutachten zu bitten. 13 Daß Talhauser zu jener Zeit von Augsburg aus Zuversicht zeigte, von Fuchs positiv beurteilt zu werden, schließt nicht aus, daß das Auftreten Talhausers in Tübingen als Schützling des Herzogs und als Vertreter der Schwenckfelder vielen peinlich war und in diesem Sinn auch von Fuchs bekämpft wurde. Es ist auch denkbar, daß die Zuversicht Talhausers überhaupt gar nicht berechtigt war, denn Fuchs hatte Paracelsus schon 1535 äußerst scharf angegriffen. 14 Zweimal war Talhauser Dekan der medizinischen Fakultät, zuletzt im Sommersemester 1543. 15 Noch in diesem Jahr trat jedoch eine Umkehr in dem Verhalten des Herzogs gegenüber 11 Ibid., S. 12-15. CorpusSchwenckfeldianorum. Leipzig, 1922—1928. VI. S. 479-486.; VII. S. 420—421, IX. S. 258-264, 399—406, u. 504-509. Vgl. Horst Weigelt: Caspar von Schwenckfeld. Verkünder des „minieren" Weges, in: Radikale Reformatoren, hrsg. von Hans-Jürgen Goertz, München 1978, S. 190—200. 12 Garbiz schreibt an Melanchton am 15. Mai 1538: „Venit hue Augusta Doctor quidam medicináé nomine Wolfgangus, is habiturus est publicam disputationem ultima Maii contra pharmacopolas et medicos illos, qui exoticis utuntur; vocavit hue medicos ex multis civitatibus, praecipue Noriberga et Augusta, #YjEi.ocTa sua nondum publicavit, mittam tibi unum exemplar, ubi fuerint ab eo publicata; nostri nec HY)U.aTa nec consilium hominis probant. Fuchsius acerrime adversabitur ei etiam in illis, quae ipse non improbat, tantum ideo, ut hominis cuoTifxtav retundat; idem facient etiam alii. Rem totam tibi copiose per litteras exponam, postquam acta fuerit. Iterum vale!" Otto Clemen: Zwei Briefe von Tübinger Universitätsprofessoren an Melanchthon, Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, 4 (1940), 79—80. Heinz Scheible (Hrsg.): Melanchthons Briefwechsel. Regesten. Stuttgart, 1978, II, S. 370. Herrn Scheible bin ich für nützliche Auskünfte zu diesem Gegenstand zu Dank verpflichtet. Vgl. Gerhart Fichtner: Neues zu Leben und Werk von Leonhart Fuchs aus seinen Briefen an Joachim Camerarius I und II in der Trew-Sammlung, Gesnerus, 25 (1968), S. 70—71. 13 J. Telle: S. 11. 14 Fuchs schrieb über Paracelsus: ,,.. .id quod superioribus annis Morophrastus quidam (ah dicere volui Theophrastus) docere ausus fuit, absit enim ut in earn dementiam deducar". In: Paradoxorum medicináé libri très, Basel 1535. Zitiert nach Eberhard Stübler: Leonhart Fuchs. Leben und Werk, München 1928, S. 278. Heinrich Hermalink: Die Matrikeln der Universität Tübingen, Stuttgart 1906. 302.