Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Baron, Frank: Wolfgang Talhauser Pannonicus és Theophrastus Paracelsus — kiegészítések egy barátság történetéhez (német nyelven)

den Anhängern Schwenckfelds ein. Zusammen mit seinen gleichgesinnten Kollegen, wurde Tal­hauser veranlaßt, Tübingen zu verlassen, und er kehrte nach Augsburg zurück. Obwohl Talhauser nach seiner Rückkehr nicht im Dienste der Stadt war, wirkte er weiterhin als Arzt. Aus einem Brief Schwenckfelds erfahren wir, daß er sich in Augsburg isoliert fühlte, wenn er auch jetzt mehr Zeit zum Lesen der Bibel fand. Schwenckfeld lobte Talhauser dafür, daß er den Armen zu helfen bereit gewesen sei, er ermutigte ihn jedoch, auch die Reichen als Patien­ten anzunehmen, damit er sich ernähren könnte. Gleich nach seiner Rückkehr in Augsburg ließ sich Talhauser ein Haus bauen, so daß wir annehmen können, daß es ihm finanziell nicht schlecht erging. 16 In der Literatur über Talhauser als Schriftsteller ist bisher lediglich bekannt geworden, daß er mit seinen augsburger Kollegen eine Schrift über die Pest herausgegeben hatte. Beachtenswert ist dabei die Tatsache, dass die Autoren trotz der vielen Zitaten aus Quellen der Antike ihre Schrift nicht dem gelehrten Leser widmen, sondern vor allem dem gemeinen Mann. In diesen Zusam­menhang gehört eine ähnliche, noch nicht beachtete Schrift, die wiederum an den gemeinen Mann adressiert ist und bei deren Entstehung Talhauser eine wichtige Rolle spielte. Ain nutzliche, vnndfiir den gemainen Mann, genügsam gegründte Unterricht, wie sich dieser zeyt der Pestilentz halben zuhalten sey. Augsburg (ca. 1567—1568)bei Philipp Ulhart. 17 Dieses seltene Werk ist uns in einem Exemplar der Wolfenbütteler Bibliothek erhalten. Aus den zwei Vorreden erfahren wir, daß dieser Schrift nicht weniger als vier frühere Ausgaben vorausgegangen waren: erstens in Wit­tenberg, besorgt ca. 1529—1530 von dem ursprünglichen Autor, Matthias Boeham. Johann Vogt d. Ä., der Vater des Herausgebers (vgl. Anm. 1!), besorgte zwei weitere Ausgaben (die erste von diesen ca. 1536—1537 in Straßburg) und nach der Zeit des Schmalkaldischen Krieges (also ca. 1547—1548) in einer vermehrten Ausgabe von Wolfgang Talhauser. Der fünften, uns vorliegenden Ausgabe wurde auch ein Einblattdruck beigegeben wo die auch im Büchlein enthaltenen Abbil­dungen der Krankheitserscheinungen am Leibe des Menschen leicht zugänglich wieder abge­druckt wurden. Als Autor dieses Werkes nennt Talhauser (der Autor der zweiten Vorrede) den ,Hochgelerte(en) Doctor Mathias Böham von Newhauß". Das ursprüngliche Büchlein ließ sich nicht auffinden, wohl aber ein astronomisch-astrologisches Werk, das Boeham (auch Boemus) unter dem Titel Canones astrolabii(ve.rsehen mit einem Vorwort von Philipp Melanchthon) 1529 in Wittenberg bei Nikolaus Schirlentz drucken ließ. Wir dürfen also annehmen, daß zur Zeit der kurzfristigen Studien Talhausers in Wittenberg auch Boeham in Wittenberg verweilte und ihn hi­erkennenlernte. Dieser Arzt stammte aus Neuhaus in Böhmen (also nicht weit von der Heimats­tadt Talhausers), und da er seit 1508 auch in Wien studierte, könnte eine Bekanntschaft mit Tal­hauser auch von der Zeit der gemeinsamen Studien herrühren. 18 Melanchthon erfuhr 1532 von dem Tode des Boeham, der angeblich von einem medizinischenKollegen vergiftet wurde. Talhauser korrigierte seine Vorlage und erweiterte sie um ein Drittel. In dieser Schrift fehlen die vielen Zitate aus antiken Schrifstellern. Im Vergleich zu der Schrift, die Talhauser mit seinen Augsburger Kollegen herausgab , ist diese Schrift viel bewußter dem gemeinen Mann zugeschnit­ten. Nur das wird mitgeteilt über die Pest, was der gemeine Mann wirklich verstehen und würdi­Corpus Reformatorum, IX, S. 402. Telle, S. 12. Telle: S. 16—19. Vgl. J. Teile (Hrsg.): Pharmazie und der gemeine Mann. Hausarznei und Apotheke in deutschen Schriften der frühen Neuzeit (Ausstellung), Braunschweig 1982, S. 109. Johannes Vogt d. J. (Herausgeber der Pestschrift) schreibt in der ersten Vorrede, daß die vierte Ausgabe „vor etlich vnd zwaint­zig jam zu Augsburg nach dem Schmalkaldischen Krieg" erschien. Daher kam die letzte und einzig erhal­tene Ausgabe nicht 1560, sordern nach 1567—1568 heraus. Ein Exemplar von den Canones astrolabii konnte ich in der Nürnberger Stadtbibliothek besichtigen. „Mathias de Nouo Domo" (Sommersemester 1508). Die Matrikel der Universität Wien, II, S. 352.

Next

/
Oldalképek
Tartalom