Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)
KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Baron, Frank: Wolfgang Talhauser Pannonicus és Theophrastus Paracelsus — kiegészítések egy barátság történetéhez (német nyelven)
den Jahren studiert hat. Mehrere Jahre später gab er an, in Krakau Magister der freien Künste geworden zu sein. Die Matrikel und die Promotionslisten in Krakau enthalten jedoch den Namen Talhauser überhaupt nicht, so daß eine bedauernswerte Lücke unvermeidbar ist: Wir wissen nicht, wann, wie lange, oder ob überhaupt Talhauser in Krakau war. 6 Vermutlich hätte sich der Protestant Talhauser im katholischen Krakau aus religiösen Gründen nicht wohl gefühlt. Im Sommersemester 1528 tauchte er in Wittenberg auf und er wurde in erstaunlicher Kürze zur Promotion in der Medizin zugelassen. Schon am 14. September desselben Jahres erwarb er sich das medizinische Doktorat. 7 Da es ihm gelungen war, die erforderten fachlichen Kenntnisse aufzuweisen, läßt frühere medizinische Studien in Italien vermuten. Jedenfalls waren die medizinischen Studien Talhausers in Verbindung mit denen von Paracelsus nicht so früh anzusetzen, wie es zuweilen geschieht, schon etwa in den Jahren 1513 bis 1516. Wenn man das Studium Talhausers bei Manardus in Erwägung nehmen will, müßte man eher an die zwanziger Jahre denken, denn erst im frühjahr 1519 kehrte Johannes Manardus aus Ungarn nach Ferrara zurück. Manardus war 1513 bis 1519 in Ungarn als Hofarzt tätig. Im Jahre 1515 begleitete er den ungarischen König Ladislaus I. über Preßburg nach Wien. 8 Die nahen Beziehungen des Manardus zu Ungarn und sein Ruhm in diesem Lande spielten wahrscheinlich eine Rolle, um Talhauser dem verehrten italienischen Lehrer näher zu bringen. Allerdings ist es denkbar, daß der Einfluß des Manardus auf Talhauser auf dem Wege seiner Schriften erfolgt ist, ohne daß Talhauser unter ihm in Ferrara studiert habe. Nicht bewiesen ist die Hypothese, daß Paracelsus und Talhauser gemeinsam unter Manardus in Italien studiert hätten. Ob sich die Freunde vor 1536 gekannt hatten, ist nicht gesichert. 9 Nach einem Bericht war ,,Wolfgang Talhauser Pannonicus" seit 1529 in Augsburg. Sein Name erscheint in den Steuerbüchern erst im Jahre 1532, und als Stadtarzt wird er 1534 in den Quellen genannt. Nach den überlieferten Rezepten Talhausers, die an mehreren Orten handschriftlich überliefert sind, war dieser Arzt auf dem Gebiet der Arzneimittelherstellung nicht radikal. Paracelsus lobte seine Gewissenhaftigkeit. 10 Ähnlich wie bei Paracelsus war die ärztliche Praxis nicht isoliert von einem regen Anteil an den religiösen Bewegungen jener Zeit. Ebenfalls wie Paracelsus, war Talhauser dabei Außenseiter. Ein Brief des Augsburger Arztes, Gereon Seiler an Martin Bucer aus dem Jahre 1535 zeigt, daß Talhauser zu dem Reformator Kaspar Schwenckfeld Beziehungen gehabt haben muß und daß in seinem Haus Anhänger Schwenckfelds zusammengekommen sein mußten. Talhauser untestüzte also Bestrebungen einer radikalen protestantischen 6 Adam Chmiel (Hrsg.): Album studiosorum Universitatis Cracoviensis . Krakau, 1892. II; Joseph Maczkowski: Statuta nec non Liberpromotionum. Krakau, 1849. ; Karl Schrauf : Registrum Bursae Hungarorum Cracoviensis. Wien, 1893. 7 „Wolfgangus Talhauser Posonien. dioc. Strigonien. Mrgr. Cracouien". C. E. Foerstemann: Album Academiae Vitebergensis. Leipzig, 1841. I. S. 131. Für Auskünfte über die Studien Talhausers in Wittenberg bin ich Herrn Dr. Joachim Teile (Heidelberg) und Herrn Dr. Hans-Theodor Koch (Merseburg) sehr dankbar. Wolfgang Talhauser: Art. Mag. Friedrich Boerner, Memoriae professorum medicináé in Academia Wittembergensi. Leipzig, 1756. S. XV. 8 Herczeg: S. 64—65. 9 Karl Sudhoff: Paracelsus. Ein deutsches Lebensbild aus den Tagen der Renaissance. Leipzig, 1936. S. 14. Walter Pagel: Paracelsus. An Introduction to Philosophical Medicine in the Era of the Renaissance. 2. Ausg., Basel 1982. S. 10. Auch eine 1533 in Augsburg veröffentlichte Pestschrift von Johanes Agricola feierte Manardus als großen Arzt: „ .. .Manardus ain Hecht Lateinischer, kriechischer, Hebräischer sprach ain artzet über alle arztet". Johannes Agricola: Ain grüntlichßeissiger Auszug, aus allen bewerten Kriechischen unnd lateinischen Lerern, dermassen bischer noch nye beschehen, von Ursachen, Zaichen, Für seheung, und Haylung der grewlichen Pestilentz. Augsburg, 1533. fol. 12r. 10 J. Telle: S. 3.