Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 117-120. (Budapest, 1987)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - Baron, Frank: Wolfgang Talhauser Pannonicus és Theophrastus Paracelsus — kiegészítések egy barátság történetéhez (német nyelven)

Quelle von tausend Jahren handeln". 3 Im Gegensatz zu den meisten humanistich gesinnten Zeit­genossen meinte Manardus, daß es gefährlich sei, die Thesen der Alten kritiklos zu akzeptieren. Seine polemische Einstellung ist dem Geiste des Talhauser-Briefes verwandt und macht das Auf­kommen der weitverbreiteten Hypothese, daß Talhauser ein Schüler des Manardus in Ferrara ge­wesen sei, verständlich, wenn auch ungesichert. Da der Lebenslauf Talhausers für die Biographie des Paracelsus als Stütze verwendet wird, ist die Frage nach Einzelheiten im Leben Talhausers höchst wünschenswert. Wolfgang Talhauser stammte aus Preßburg (Bratislava, Pozsony). Hier besaßen sein Vater Christoph und seine Mutter Margarethe, seit 1505 ein Haus in der an der Stadtmauer liegenden Schöndorfergasse. Dem Beruf nach war der Vater Schmied, und für das Jahr 1517 ist diese Tätig­keit im Dienste der Stadt belegt. 4 Wir begegnen dem jungen Wolfgang Talhauser zuerst als Stu­dent der Universität Wien im Wintersemester 1513. Talhauser verließ Wien ohne Studienabschluß. 5 Es ist nicht klar, wie lange er sich in Wien aufhielt oder wo er in den folgen­3 ,,Si ullo unquam tempore, in primis nostro seculo summe necessarium puto, hanc in arte scribere, eaque ingenuitate et audacia, ut veritate prae oculis habita, neque autoritatis, neque antiquitatis, propter mille etiam annos, ulla ratio habeatur". Johannes Manardus: Epistolarum medicinalium libri XX, Basel 1540, S. 1. Vgl. : Árpád Herczeg: Joannes Manardus. Hofarzt in Ungarn und Ferrara im Zeitalter der Renaissan­ce, in: Janus, 33. (1929), S. 52—130. besonders S. 95.; Vgl. Ladislao Münster, Besteht noch eine Möglich­keit, des notarielle Privileg des Doktorexamens von Theophrast von Hohenheim in Ferrara aufzufinden? In: Sepp Domandl (Hrsg.): Die ganze Welt eine Apotheke. Festschrift für Otto Zekert. Salzhurger Beiträge zur Paracelsusforschung, 8. 1969, S. 173—183.; Karl Sudhoff: Paracelsus. Ein deutsches Lebensbild aus den Tagen der Renaissance. Leipzig, 1936. S. 14. Für den Hinweis auf das Doktorat des Paracelsus in Fer­rara (,,.. .Herr Doctor Theofrastes bei dem Eid, den er an sein Doctorat der loblichen Hohen Schul in Feraria getan ...") vgl. das Gerichtsprotokol in Basel 21. Mai 1527, zitiert hier nach Karl Bittel: Paracelsus. Leben und Lebensweisheit in Selbstzeugnissen. Leipzig, 1956. S. 41—43. 4 Grundbuch, Stadtarchiv Bratislava, fol. 50r: „Christof talhauser Schmidt / Margaretha vxor". Talhauser hat für die Stadt Dienste geleistet: ,,.. .dem Christoff Schmidt geben, umb das eysen zw den krew(z)un­gen, für sain arbait 2 Pf. 2 Sch." Stefan v. Rákovsky: „Mittelalterliche Topographie, 4. Fortsetzung", Preßburger Zeitung, 12. Jan. 1877, Nr. 9. Zwei Schriftstücke liegen über einen Prozeß aus dem Jahre 1544 vor, worin der Name Dr. Wolfgang Talhauser erscheint. Der Preßburger Rat hatte in einem Streit um das Haus des verstorbenen Christoff Talhauser und dessen verstorbenen Sohnes Martin zu entscheiden. Die Entscheidung geht auf die widersprechenden Ansprüche der überlebenden Verwandten ein. In einer Schrift an den Rat vertritt der Schwager Hieronymus Windisch (Schlosser) die Interessen seiner Stiefkin­der und des Wolfgang Talhauser gegenüber Wolfgang Weber, der seinerseits mit dem Bruder Wolfgangs, Martin Talhauser, verwandt war. Eine zweite Schrift gibt die Entscheidung des Preßburger Rats bekannt: Es handelt sich um einen Ausgleich, der von beiden Parteien akzeptiert wurde. Aus diesen Akten geht al­lerdings nicht hervor, wann, wie und mit welcher Summe Wolfgang Talhauser selbst seinen Erbteil erhalten sollte. Vgl. Archiv mesta Bratisla\y. Inventar Listin a Listov. IL (1501—1563). Hrsg. von Vladimír Horváth. Bratislava 1966. S. 258. no., 5958. Einen Forschungsaufenthalt in Ungarn und in der Tschechoslovakei er­möglichte ein Fulbright-Stipendium. Für meine Arbeit in Ungarn konnte ich mit der Unterstützung des Semmelweis Museums und dessen Bibliothek rechnen. Vor allem bin dem Direktor, Herrn Dr. József An­tall, seinen Mitarbeitern und Frau Dr. Ágnes Ritoók— Szalay aus der Ungarischen Akademie der Wissen­schaften zu Dank verpflichtet. Für die Vorarbeiten zu dieser Studie hatten ich Hilfe von Stipendien der National Science Foundation und der Universität Kansas (General Research Fund). 5 „Bolf(gang)us Talhawser ex Posonio". Talhauser immatrikulierte sich als Angehöriger der ungarischen Nation im Wintersemester 1513—1514. Franz Gall (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Wien. Wien, 1959. Bd. II. S. 404. In die Matrikel der ungarischen Nation hat er sich jedoch nicht eintragen lassen. Vgl. Karl Schrauf: Die Matrikel der ungarischen Nation der Wiener Universität. Wien, 1902. — Talhausers Namen suchte ich vergeblich in den handschriftlichen Akten der philosophischen Fakultät (im Universitätsarchiv) und in den gedruckten Akten der medizinischen Fakultät der Universität Wien (vgl. Karls Schrau: Acta facultatis medicae. Wien, 1904).

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