Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)
Da aber die Historiographie fur Kategorien wie „hätte" und „wenn" nicht viel übrig hat, wollen wir uns darauf beschränken, daß Maximilian unter den Großen des Landes keinen beachtlichen Parteigänger hatte — bis auf den weitsichtigen humanistischen Kirchenfürsten, den Erzbischof János Vitéz, 7 der besser als jeder andere das Kernproblem erkannte. Dabei war Maximilian in Sachenfindigkeit ebenso wenig verlegen wie Matthias Corvinus. Was Fürst Franz II. Rákóczi mehr als zwei Jahrhunderte später tat, als er in seiner Zeitung , ,Mercurius Veridicus" eine Propagandakampagne im Interesse der von ihm geführten Freiheitsbewegung führte, ist Maximilian schon jetzt eingefallen, indem er die Begründung seines Anrechts auf den ungarischen Thron in einer Druckschrift verbreitete und somit früher als jeder andere die Presse für politische Ziele einsetzte. Nachdem die Frage der Thronfolge auf dem Reichstag zu Rákos am 7. Juni 1490 entschieden und Wladislaus am 15. Juli in der Ofner St. Georgskirche als König akzeptiert wurde, drohten Maximilians Abgesandte in einer schriftlichen Erklärung den Krieg an. Die Drohung wurde bald in Taten übersetzt. Nach der Rückeroberung Wiens im September des gleichen Jahres führte Maximilian seine Truppen gegen Ungarn, um sein vermeintliches Erbe in Besitz zu nehmen. Im Handstreich erobert er die Städte Kismarton, Sopron, Kőszeg, Szombathely, Veszprém (Eisenstadt, Ödenburg, Güns, Steinamanger, Vesprim) und noch vor dem Winter die Festung und Stadt Székesfehérvár (Stuhlweißenburg). Durch den Besitz der ehemaligen Landeshauptstadt, zugleich auch Krönungsstadt und Begräbnisstätte der Ungarkönige war Maximilians Position sozusagen auch öffentlich-rechtlich gefestigt. Dieser war übrigens bis zu seinem Lebensende stolz auf die Erstürmung von Székesfehérvár, ebenso auch sein Enkel, Ferdinand I., der im Innsbrucker Dom dem Großvater ein prächtiges Grabmal setzte; ein silbernes Relief des Monuments stellt die Belagerung von Székesfehérvár dar. An Hand zeitgenössischer Quellen, vor allem des Kriegstagebuches von Maximilian sowie der Mitteilungen von Bonfini und Tubero, dürfen wir mit Gewißheit annehmen, daß die Einnahme der vorzüglich fortifizierten Stadt keine leichte Aufgabe war und wollen auf eine kurze Beschreibung derselben schon deshalb nicht verzichten, um die Rolle verdeutlichen zu können, die in der bewaffneten Durchsetzung des Maximilian'schen Anrechts auf den ungarischen Thron von dem für einschlägige Verdienste geadelten Arzt gespielt wurde. Die Belagerung wurde in zwei Etappen durchgeführt. Zunächst ließ Maximilian die Stadt umzingeln, das schlechte Wetter verhinderte jedoch die Bestürmung. Für eine Weile verließ Maximilian das Lager, doch seine Landsknechte, von den kräftigen Rebensäften der Gegend berauscht, wurden von der hervorstürmenden Burgwehr größtenteils niedergemacht. Maximilian kehrte mit seinen ungarischen Anhängern — Miklós Szécsi, László Kanizsai und Jakab Székely, der die Schwächen der Verteidigungswerke wohl kannte — eilends zurück; nach erfolgreicher Bestürmung des eines Festungstores drangen seine Truppen in die Stadt ein, die nach blutigen Straßenkämpfen erobert und sodann zur Plünderung freigegeben wurde. Laut Quellen waren die Straßen überall mit den Leichen der Krieger und Bürger bedeckt. Maximilian beabsichtigte nun, von Székesfehérvár als Stützpunkt gegen die Landeshaupstadt Buda anzurücken, doch die Söldner gerieten in Streit über die gewaltige Beute und zerstreuten sich in alle Winde, als Maximilian zu schlichten versuchte. Der Thronanwärter mußte seine weiteren Pläne, namentlich die Belagerung von Buda, aufgeben — ich weiß nicht, ob ich trotz des Blutbades in Székesfehérvár das Wörtchen „leider" nicht hinzufügen sollte. Die Herrschaft der Jagellonen war nunmehr durch diesen, zu Großen berufenen Regenten nicht mehr gefährdet; mit fast dem ganzen Abendland hinter sich, hätte er das Schicksal von Mittel- und Mittelosteuropa gewiß durch andere 7 1408—1472, Erzbischof von Esztergom, Primas von Ungarn.