Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 109-112. (Budapest, 1985)
A TERMÉSZETTUDOMÁNYOK ÉS A MEDICINA A RENESZÁNSZ ÉS A REFORMÁCIÓ KORÁBAN - Tardy, Lajos: Heraldika és orvostörténet. Az első orvosnemesítések Magyarországon (német nyelven)
außenpolitische und strategische Konzeptionen geprägt. Vorerst blieb allerdings sein kleines, aber starkes eigenes Heer noch ein halbes Jahr in Székesfehérvár. Es ist nun einmal in unserem Geschichtsverständnis zutiefst verwurzelt, daß ein Thronanwärter — der übrigens aufgrund seiner Machtposition und aus anderen Gesichtspunkten auch als Gegenkönig bezeichnet werden kann —, der lediglich einige Wochen lang einen größeren oder kleineren Teil des Landes beherrschte, unweigerlich zu den Ungarnkönigen gezählt wird, vorausgesetzt, daß er mit der Stephanskrone gekrönt wurde. Wenn aber ein Anderer, ebenfalls Mitglied eines Herrscherhauses, einen beachtlichen Teil des Landes erobert, in der traditionsreichsten Stadt des Landes residiert und seinen königlichen Aufgaben nachkommt, Privilegien, Donationsbriefe, Titel usw. verleiht, nur eben nicht mit der Heiligen Krone gekrönt wurde, der gilt nich einmal als Gegenkönig. So erging es dem römischen König, Erzherzog Maximilian von Habsburg, obwohl er von August bis Ende Dezember 1490 in den von ihm eroberten Dreieck Sopron — Zágráb (Agram) — Székesfehérvár die königliche Macht ausübte, den Titel eines Königs von Ungarn trug und als solcher seinen Getreuen Güter schenkte, den Burgfrieden verkündete und Rangerhöhungen vornahm. Der sich auf die Mitteilung von Daten Beschränkende Österreicher Friedrich Firnhaber, 8 der als ehrenwerter Positivist anzusehen ist, zählt gegen Mitte des vergangenen Jahrhunderts die ungarischen Komitate auf, die sich Maximilian zum König wünschten (und es waren ihrer gar nicht wenig!), und bringt sodann im Wortlaut einen Teil der Urkunden von Städten und Komitaten aus dem Jahre 1492, die den Preßburger Frieden vom 7. November 1491 anerkennen, wonach Maximilian im Einvernehmen mit Wladislaus auch weiterhin den Titel eines Königs von Ungarn führen darf und mit dem Erlöschen der Jagelionen-Dynastie ,,als legitimer und unbestrittener König" akzeptiert wird. Mehrere hohe Würdenträger — so Johannes Corvinus, István Szapolyai, Pál Kinizsi und andere — haben Maximilians Thronfolgerecht auch persönlich, schriftlich anerkannt. Die Städte, "auch die siebenbürgischen, folgten ihrem Beispiel; am 27. April 1492 bezeugen die Ratsherren des Magistrats von Klausenburg (Kolozsvár, heute: Cluj-Napoca, Rumänien), ua. der Richter Miklós Teremi, Miklós Petri, György Szabó, Mihály Schörl, János Bártfay, György Tamás, das Einverständnis ihrer Stadt in einer feierlichen Urkunde. 9 Trotz all dem wird Maximilian in unseren Geschichtsbüchern 10 allenfallst in einem halben Satz als lästiger Thronprätendent abgetan, während ein italienischer Jüngling beklagenswerten Schichksals dortselbst als Karl II. oder der Kleine, König von Ungarn, angeführt wird. Dieser Anjou-Prinz hat nun insgesamt 55 Tage, von 31. Dezember 1385 bis zum 24. Februar 1386, regiert, ja eigentlich waren es nur 38, denn am 7. Februar wurde er von Balázs Forgách nicht nur halb geblendet, sondern mit dem Säbel so arg hergerichtet, daß sich sein Dasein fortan auf die Agonie beschränkte. Als König gilt er immerhin. Geadelt in Székesfehérvár von Maximilian, der, obschon nicht gekrönt, den Titel eines Königs von Ungarn nicht zu Unrecht führte, ist solcherart der Doktor Georg Kirchmayr — und damit auch die erste Adelung eines Arztes in Ungarn — in nicht geringem Maße auch als Anliegen der ungarischen Medizingeschichte zu betrachten. Und so kommen wir nun auf den Doktor der Medizin zu sprechen, der im Unterschied zur Mitteilung des Institute of Heraldic and Genealogical Studies (Northgate, Canterbury) schon lange vor seinem geadelten Kollegen Andreas Vesalius in den sorgsam behüteten Stand der Privilegierten aufgenommen wurde. Eine Biographie des Doktor Georg Kirchmayr zusammenstellen zu wollen würde eine langwie8 Firnhaber, Fr.: Beiträge zur Geschichte Ungerns unter die Regierung der Könige Wladislaus II. und Ludwig II. 1490—1526. Archivför Kunde österreichischer Geschichtsquellen, Jg. 1849, Bd. II. pp. 81 ff., 157 ff. 9 Ebenda, p. 157. 10 Hóman B.— Szekfű, Gy.: Geschichte Ungarns. 7. Aufl., Bd. II. Budapest 1942, pp. 319—321., usw.