Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)

TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)

dung gedeutet, und anstelle von ihm die volksetymologische gedeutete, mit possessivem Personalsumx versehene Form des Substantivs „domb" (Hügel) als Nachsilbe hingesetzt. Weitere Ortsnamen sind, die sich aus Vornamen entwickelt haben: Kozma (14. Jahrhundert, heute: Libickozma, Komitat Somogy), Kozma (1747, Komitat Fejér, heute: seit 1907 Vérteskozma), Kozmafalva (1475, Komitat Vas, 1941: Olaszfa), Demjén (1332—1337, Demyan, Komitat Heves), Domony (1430, Daman, Komitat Pest), Deményfalva (1354: Damianfalva, einst Komitat Abauj, heute Tschechoslowakei). 158 Am Ende des 14. Jahrhunderts hat sich die mystische Epoche des Kultes abge­schlossen, er erschien aber am Anfang des 15. Jahrhunderts wieder, in einer neuen, realistischen, pragmatischen Funktion, die der menschenzentrischen Anschauung der Renaissance entsprach. Sie erscheinen als Schutzheiligen der Heilkunde, der Chirurgie und der Pharmazie. In den ersten Jahrhunderten des offiziellen Christentums lebte in ihrem Kult die von dem römischen Reich geerbte pragmatische Anschauung weiter. Laut der Überschrift des allerersten Mosaikbildes aus dem 6. Jahrhundert wird dem römischen Volk eine sichere Genesung versprochen, wenn es sich zu Kosma und Damian wendet. Diese Auffassung stimmt mit dem Schutzheiligenkult des Spätmittelalters beinahe überein. In den Jahrhunderten der Mission wird dieser Pragmatismus durch den Mystizismus abgelöst, nach dem auch die Türen der am meisten verschlossenen Heiden vor den kostenlos heilenden heiligen Aerzten geöffnet werden. Es ist ihre Bekehrungsfunktion in den Vordergrund getreten, und eben auf dem Höhepunkt dieser spirituálén Epoche, am Anfang des 11. Jahrhunderts, entstand der ungarische Staat. Eine grundlegende Vorbedingung seiner Existenz war die Aufnahme des Christentums. Der Mystizismus war also mit der Notwendig­keit verbunden!!! Von dem 15. Jahrhundert an kam die frühchristliche Auffassung in Europa wieder zur Geltung: ihre „ärztliche" Tätigkeit tritt in den Vordergrund und so werden sie zu den Schutzheiligen der Medizin. Die Verehrung in der Arpád'schen Zeit bildet die Grundlage des späteren heilenden Heiligen-Kultes. Aus dieser 400 Jahre alten Tradition entstand die reiche heimische Kosma-Damian-Ikonographie zwischen 1400—1530. Der Kult ist also nicht nach dem Tatarensturm, durch die angesiedelten Deutschen mitgebracht worden. Ihrer Verehrung betreffs gibt es in den 13—14. Jahrhunderten keine Spur. Die ersten, die Heiligen Kosma und Damian darstellenden Wandgemälde und Holzskulpturen tauchen als Folge einer Assimilation der stadtwohnerischen, bürgerlichen Beruf und Lebensweise übenden Zipser nach 1400 im Komitat Sáros, in Nord-Ungarn auf. Im Komitat Szepes wurde ja das älteste Tafelbild um 1500 gefertigt. Das ist aber schon ein neuer Kapitel ihres Kultes, womit ich mich in einer nächstfolgenden Studie beschäftigen werde. Die Berücksichtigung und Wertung des Kultes aus der Zeit der Arpád'schen und der Anjou-Dynastie ist nicht nur für die Kultur- und die Kunstgeschichte, sondern auch für die Geschichte der Medizin wichtig. Ausser der Sammlung illustrierter Andenken und schriftlicher Quellen ist auch die Klärung von dem Ursprung und der Bedeutung der Dokumente erforderlich. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass der um die Wende des 15. Jahrhunderts beginnende „Schutzheiligenkult der Medizin" sich auf einen bereits existierenden und weit verbreiteten Kult stützte. Mit diesem 158 Kiss L.: a.a.O. 379., 691., 480., 177., 184., 176. (mit Quellen).

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