Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)
TANULMÁNYOK - Vida, Mária: A magyarországi Szt. Kozma- és Damján-tisztelet eredete és értelmezése (11—14. század) (német nyelven)
die reichen Menschen umsonst heilte, wurden auch die Türe der am meisten verschlossenen Heiden leichter geöffnet. Ihr Ziel war die Gewinnung des allgemeinen Vertrauens, um möglichts viel von ihren heidnischen Mitmenschen für den Christenglauben zu bekehren. Deshalb wurden sie durch den Maler des Gemäldes an die Seite des die Seelen erwägenden Erzengels Michael gelegt, und mit gleichem Gesicht und gleicher Bekleidung dargestellt. Ob es möglich sei, dass sie auch deswegen vom István zu eigenem Schutzheiligen gewählt wurden? Er hatte ja ebenfalls die Aufgabe gehabt, das heidnische Ungartum für den Christenglaube zu bekehren. Wir wissen es nicht gewiss! Auf jeden Fall ist eins sicher: ihre Rolle soll wichtig gewesen sein, wenn sie neben dem Titelheiligen der Kapelle dargestellt wurden. Es ist also wahrscheinlich, dass sie noch während der Herrschaft der Arpád'schen Dynastie, und zwar nach oder um Ende des Kapellenbaus — also zwischen 1260—1300 — gefertigt wurden. Aufgrund der bereits erwähnten Ähnlichkeiten scheint das Alter des Wandgemäldes von Csaroda für diesen Zeitpunkt eine entsprechende Analogie zu sein. DAS WEITERLEBEN DES KULTES WÄHREND DER HERRSCHAFT DER ANJOU-DYNASTIE In dem Jahrhundert der Herrschaft der Anjou-Familie (1309—1387) liegt der Schwerpunkt des Kultes ungeändert in Transdanubien. Nur während Sigismund von Luxemburg (1387—1437) vermehren sich die Kirchentitel in Nord-Ungarn: 4 Titel in 50 Jahren. Zu gleicher Zeit vermindert sich ihre Zahl in Transdanubien auf das Minimum. (1402: Szabás, Komitat Somogy; 1396: neuer Titel einer früheren, im Jahre 1202 bereits erwähnten Kirche: „Zenth Kozmadomyan"). Auf diese Zeit fällt auch die Einweihung der Kosma-Damian-Kapelle der Benediktinerabtei in Garamszentbenedek (Hronsky Sväty Benadik, heute: Tschechoslowakei [1394]). Es blieb schliesslich das älteste Flügelaltar vom Anfang der Herrschaft von Zsigmond, aus 1400—1410 erhalten, und zwar der Altersschrank von Szekcsöalja, (Siba, einst Komitat Sáros; heute Tschechoslowakei) welches das Geschwister-Aerztepaar auf der rechten bzw. linken Seite des Heiligen Nikolaus aus Myra darstellt. 132 Dieses, zur Hälfte aus Holzplastik-Reliefen bestehende Altar ist nicht nur aus kunsthistorischer Sicht bedeutend, sondern es eröffnet auch eine neue Periode in der KosmaDamian Ikonographie. Es nimmt der Kult von den Schutzheiligen der Heilkunde und der Pharmazie damit seinen Anbeginn, dessen schöne ikonographische Beispiele in Nord-Ungarn, in dem 15. Jahrhundert und in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts entstanden. (In Transdanubien sind leider kein solches Andenken erhalten geblieben, was durch die 150 Jahre lange Türkenherrschaft erklärt werden kann.) Das aber führt uns bereits in die nächste Periode über, die das Thema einer anderen Studie ist. Aufgrund der Entwürfe und Vorstellungen des aus der Anjou-Dynastie stammenden Károly Róbert (1308—1342) wurde das für den Unterricht seiner Kinder zu bestimmten Bilderlegendar zwischen 1320—1330, vielleicht von dem königlichen Maler, Radocsay D. : A középkori Magyarország faszobrai. (Die Holzstatuen des mittelalterlichen Ungarns). Bp. 1964. 211. —• Zur Zeit Kaschau (KoSice, heute : Tschechoslowakei) Museum. Inv. Nr.: 145/38